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Mordalarm am Linzer Pfarrplatz

Von Herbert Schorn   23.Dezember 2020

Das hätte Tino, der fesche Linzer Pizzabote, lieber bleiben lassen: Vor lauter Stress beißt er auf der Fahrt von seiner Pizzeria am Pfarrplatz zum Haus seiner Kundin am Pöstlingberg in jene Pizza, die er eigentlich ausliefern hätte sollen.

Dieser Fauxpas hat Folgen. Denn die Olivenpizza, die Tino in der Eile von der Theke schnappte, war vergiftet. Doch wem galt der Anschlag? Und was haben ein dicklicher Mathe-Professor, gleichzeitig Chorleiter und Galeriebetreiber, seine Ehefrau, seine Geliebte, eine Chorsängerin, eine Künstlerin, sein Schüler und dessen Vater damit zu tun?

Diese Fragen beantworten die Autorinnen Gabi Herland und Ulrike Lischka in ihrem ersten Linz-Krimi "Glänzende Oliven" erstaunlich unterhaltsam. Denn Schreiberfahrung hatte das Duo bisher – außer beim Verfassen von Schulbüchern – kaum: Lischka und Herland waren Lehrerinnen an der Pädagogischen Hochschule der Diözese. Jetzt sind sie in Pension und versuchten sich an einem Krimi. "Wir merkten schnell, dass uns das Konstruieren der Geschichte und das Schreiben Spaß macht", so Lischka.

Und das merkt der Leser sofort: Mit Genuss locken die Autorinnen in den knappen Kapiteln ihre Leser auf die falsche Fährte. Wichtige Szenen umkreisen sie aus der Sicht mehrerer Figuren, und plötzlich stellen sich die Ereignisse ganz anders dar als gedacht. So bleibt der detailreich ausgetüftelte Krimi bis zum Schluss wendungsreich, amüsant und spannend – solide erzählt, ohne literarische Ambition.

Klar, es gibt Schwächen: Die zwei Kommissarinnen entwickeln kaum Persönlichkeit, bleiben blass und unscheinbar. Auch die kriminalistische Expertise fehlt. Aber das können Herland und Lischka beim nächsten Krimi ja besser machen.

Gabi Herland, Ulrike Lischka: "Glänzende Oliven – Gefährliches Linz", Bayer-Verlag, ISBN 978-3-902952-93-6, 266 S., 16 Euro

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25. April 2024