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Monty-Python-Legende Terry Jones verstorben

Von nachrichten.at/apa, 22. Jänner 2020, 15:02 Uhr
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Bildergalerie Monty Python-Legende Terry Jones verstorben
Bild: Nacho Doce/Reuters

LONDON. Der britische Komiker verstarb nach langem Kampf gegen Demenz an der Seite seiner Frau Anna Söderström.

"Los, komm, Brian. Sonst haben die ihn gesteinigt, bevor wir da sind," jammert Brians Mutter mit durchdringender Stimme in der Jesus-Persiflage "Das Leben des Brian". Terry Jones verkörperte mit Wonne die weiblichen Quälgeister der legendären Monty-Python-Truppe. Nun ist die Seele der Komikertruppe am gestrigen Dienstag im Alter von 77 Jahren verstorben, wie seine Familie mitteilt.

In den 1970er-Jahren stellte die britische Komikertruppe Monty Python mit ihrem derben und anarchistischen Humor die Comedy-Welt auf den Kopf, danach gingen sie meist eigene Wege. Jahrzehntelang lernten Schüler Englisch mit ihren Kultfilmen. 2014 standen die älteren Herren zum letzten Mal zusammen auf der Bühne, allerdings ohne den inzwischen ebenfalls verstorbenen Graham Chapman. 2016 gab der am 1. Februar 1942 in Wales geborene Terry Jones dann bekannt, an einer Form von Demenz zu leiden, die zu fortschreitenden Sprachstörungen führe.

Erste Serie sorgte für Aufregung 

Terry Jones wurde in Wales geboren und besuchte die Universität Oxford, wo er Englisch und Geschichte studierte. Zudem spielte er dort Theater. In dieser Zeit lernte er an der Universität den "netten" Python - Michael Palin - kennen, während sich das konkurrierende und provokativere Autorenteam Eric Idle, Graham Chapman und John Cleese in Cambridge zusammenfand; der Amerikaner Terry Gilliam stieß 1969 dazu. Im selben Jahr schafften sie den Durchbruch mit ihrer Nonsense-BBC-Serie "Monty Python`s Flying Circus". Der Sender fand die Serie "fürchterlich geschmacklos". Dem Internetportal "Wales Online" sagte Jones später: Nach jeder Folge kauten wir an unseren Nägeln in der Hoffnung, dass es jemand witzig finden würde." Noch während der zweiten Serie habe John Cleese Mutter ihm Anzeigen für Jobs als Supermarkt-Manager geschickt, die sie aus der Lokalzeitung ausgeschnitten hatte. 

Klamauk und ernste Botschaften

Terry Jones führte auch Regie bei dem Kassenhit "Das Leben des Brian" und bei "Der Sinn des Lebens", für den er 1983 den Großen Preis der Jury des Cannes Festivals erhielt, sowie zusammen mit Terry Gilliam bei "Die Ritter der Kokosnuss". Doch Jones zeigte auch seine seriöse Seite: Später schrieb der Mittelalterexperte rund 25 Werke, von Kinderbüchern bis zu historischen Abhandlungen, führte durch mehrere BBC-Serien, schrieb Drehbücher und führte Regie in Filmen wie "Erik der Wikinger". Zudem engagierte er sich privat für Umweltschutz und schrieb mehrere Bücher in denen er sich sozialkritisch äußert. 

Krankheit nahm er mit Humor

Im Alter von 64 Jahren diagnostizierten die Ärzte Darmkrebs und Jones kommentierte mit charakteristisch trockenem Humor: "Leider ist meine Krankheit nicht annähernd schlecht genug, um viele Zeitungen zu verkaufen, und die Prognose ist noch enttäuschender." Chemotherapie und Operation waren erfolgreich. Die Regenbogenpresse blieb ihm treu, weil der nächste Skandal nicht lange auf sich warten ließ: Bei einer Signierstunde verliebte sich Jones in die 41 Jahre jüngere schwedische Studentin Anna Söderström. Sie heirateten heimlich 2012, nachdem sich Jones von seiner ersten Frau, einer ehemaligen erfolgreichen Biochemikerin, nach 42 Jahren Ehe getrennt hatte.

Demenz raubte ihm die Sprachfähigkeit 

Als er Ende 2016 von der britischen Filmakademie in Wales mit dem BAFTA Cymru-Preis ausgezeichnet wurde, konnte er bereits nicht mehr sprechen; sein Sohn dankte in kurzen, bewegten Worten, den Tränen nahe. Sein langjähriger Freund Michael Palin schrieb auf Facebook, dass er an dieser Form von Demenz leide sei "die grausamste Sache, die jemand treffen kann, für den einst Worte, Ideen, Argumente, Witze und Geschichten der Stoff des Lebens waren". 

Im Video unten sehen Sie die Anfangsszene von "Das Leben des Brian" mit Terry Jones in der Rolle der Mutter.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 23.01.2020 11:07

Terry Jones war schon ein sehr bedeutender Komiker/Humorist.

Er hat gut gespielt und feine Regie geführt.

Hoffentlich sieht nicht zufällig der Linzer Bischof die blasphemischen Szenen vom YouTube-Video, sonst muss unter Umständen CR Mandlbauer bei ihm im Bischofshof zum Rapport antreten.

"Das Leben des Brian" wurde ja in manchen katholisch geprägten Ländern lange Zeit wegen "Blasphemie" nicht im Kino vorgeführt....

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Skat (461 Kommentare)
am 23.01.2020 02:04

Eine weitere Ikone ist gestorben..... traurig(( Ich und deine FANS werden dich nie vergessen! Jetzt wo, du auf dieser Wolke da oben sitzt, und deinen britischen und schwarzen Humor zum besten gibst, werden wir dich hier auf Erden vermissen!
Du fehlst mir jetzt schon, Terry! Du bist einer der wenigen,, aber dafür ist der Schmerz, wo du nicht mehr da bist, umso größer! Wir werden dich "hier" vermissen......Mercedes

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snoozeberry (5.016 Kommentare)
am 22.01.2020 19:28

You come from nothing, you go back to nothing. What you've you lost? NOTHING.

fail.

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