Mochte Tiere lieber als Menschen: Cartoonist Uli Stein ist tot
HANNOVER. Der als Deutschlands bekanntester Cartoonist geltende Künstler Uli Stein ist tot.
Stein sei vor einer Woche in der Nacht von Freitag auf Samstag mit 73 Jahren unerwartet in seinem Haus bei Hannover gestorben, teilte seine Stiftung für Tiere in Not am Freitag in Hannover mit. Seine Beerdigung fand demnach bereits im engsten Freundeskreis statt.
Der vor allem mit seinen knollennasigen Figuren bekannt gewordene Stein litt den Angaben zufolge unter der Parkinson-Krankheit, sein Tod sei für sein Umfeld dennoch überraschend gekommen. Bis kurz vor seinem Tod veröfentlichte Stein noch nahezu täglich auf seiner Internetseite "Mein Notizbuch" Texte, Fotos und Zeichnungen. Sein letzter Eintrag stammte vom Montag vor seinem Tod: "Leider gibt es aktuell Computerprobleme. Mache mal ein paar Tage Urlaub. Bis bald", hieß seine letzte Nachricht an seine Fans.
Stein wurde 1946 in Hannover geboren. In der Schule hatte er nach eigenen Worten in Kunst immer schlechte Noten - sein Lehrer habe die große Kunst im Auge gehabt "und ich die aus Astlöchern guckenden Eichhörnchen", sagte Stein einmal. Nach der Schule arbeitete er zunächst als freier Journalist, Fotograf und Drehbuchautor für Radiocomedy, bevor er seine Karriere als Cartoonist startete. Ab Mitte der 70er Jahre erschienen Uli-Stein-Cartoons in Zeitschriften, ab 1982 kamen die ersten Postkarten und Bücher auf den Markt.
Die von Stein gezeichneten eieräugigen und knollennasigen Mäuse, Katzen, Hunde und Pinguine sind nach Angaben der von ihm gegründeten Stiftung auf fast 200 Millionen Postkarten in über 13 Millionen Büchern verewigt. Seine Cartoons erschienen europaweit in über hundert Zeitschriften und Magazinen. Stein hatte 2009 zum Antrieb für seine Arbeit in einem Interview gesagt: "Ich möchte den Leuten Spaß machen, sie unterhalten und ihnen schöne Momente geben in trüben Zeiten oder auch in guten Zeiten." Die oft bissigen, manchmal bösen und durchgehend witzigen Sprüche waren dabei das Ergebnis harter Arbeit.
Der alleinstehende Künstler setzte 2018 einen Teil seines Vermögens für die "Uli Stein Stiftung für Tiere in Not" ein, er sah sich selbst vor allem als Hundefreund. "Ich mag Tiere lieber als Menschen", sagte er einmal, oder: "Es gibt so viele Idioten unter den Menschen." Im Vorwort eines seiner Bücher schrieb er, dass er eher einen Hund als sein Herrchen aus einem brennenden Haus retten würde - obwohl er selbst seit Jahren keinen eigenen Hund mehr besaß. Trotz der großen Bekanntheit seiner Werke blieb Stein als Persönlichkeit meist unerkannt. Seiner Agentin soll er ein "striktes Fernsehverbot" für sich erteilt haben. "Es muss doch furchtbar sein, wenn man so bekannt ist wie meinetwegen Boris Becker und nicht einmal eine Bratwurst essen kann, ohne dass die Leute ihre Handys ziehen und einen fotografieren - nein, das brauche ich wirklich nicht."Transparenzbericht: Wer sind die Top-Verdiener im ORF?
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Großartiger Künstler. Danke für die wunderbaren Cartoons!
altes Sprichwort sag ja schon,
„Wer die Menschen kennt liebt die Tiere“
...und somit die Menschen, weil sie (auch biologisch) Tiere sind.
Guglbua. 👍