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Mitarbeiter erheben Vorwürfe gegen Theater-der-Jugend-Chef Birkmeir

Von nachrichten.at/apa, 03. Februar 2025, 20:25 Uhr
Thomas Birkmeir
Thomas Birkmeir (auf einem Archivbild)  Bild: (APA/HERBERT NEUBAUER)

WIEN. Vergangene Woche hatte Thomas Birkmeir, Langzeitdirektor des Wiener Theaters der Jugend, bekanntgegeben, sein Amt nach einem Vierteljahrhundert mit Ende der Saison 2025/26 abgeben zu wollen.

Nun veröffentlicht "Der Standard" eine Recherche, wonach sich in den vergangenen Jahren mehrere Mitarbeitende am Haus über die Arbeitsatmosphäre, Aussagen Birkmeirs und den Umgang mit der Coronapandemie beschwert haben. Birkmeir weist die Vorwürfe zurück.

Vorwürfe aus 2021 als Ausgangspunkt

Ausgang war eine anonyme E-Mail an Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) im Jahr 2021 von einem mutmaßlich ehemaligen Mitarbeiter, der von einem "System aus Angst und Machtmissbrauch" am Haus sprach. Laut Recherche seien auch weitere Personen mit einer Beschwerde an die Stadt herangetreten. Kaup-Hasler bestätigte gegenüber dem "Standard" den Erhalt mehrerer Beschwerden, die man "soweit möglich" überprüft habe.

"Ort der Kontrolle und Angst"

Auch Kostümbildnerin Andrea Bernd hatte sich demnach 2021 an die Stadt gewandt und vom Theater der Jugend als einem "Ort der Kontrolle und Angst" gesprochen. Die einstige Medienreferentin Julia Rehberger beklagt sich über anzügliche Aussagen Birkmeirs bezüglich ihres Aussehens und eine damit verbundene Objektifizierung. Ein anonym bleibender Regisseur klagt an, dass Corona-Maßnahmen während der Pandemie vom Langzeitdirektor nicht ernst genommen worden seien.

Laut Aussagen gegenüber dem "Standard" hätten die Mitarbeitenden versucht, die Vorwürfe intern zu klären. Auf Schulungen und arbeitspsychologische Untersuchungen seien dann aber keine weiteren Schritte erfolgt.

Theater weist Vorwürfe zurück

Birkmeir selbst war vorerst für eine Stellungnahme nicht erreichbar. Das Theater der Jugend reagierte allerdings umgehend via Aussendung auf die erhobenen Vorwürfe und wies diese entschieden zurück. Man habe seit 2019 am Haus Compliance Richtlinien, laufende Schulungen, Gleichbehandlungs-und Compliancebeauftragte sowie ein Kinderschutzkonzept. Auch biete man den Mitarbeitenden unabhängige psychologische Betreuung an.

"Der Umgang von Herrn Direktor Birkmeir mit Frauen ist als grundsätzlich respektvoll und wertschätzend und niemals herabsetzend zu beschreiben", heißt es weiter: "Es entspricht grundsätzlich nicht dem Naturell von Thomas Birkmeir, Mitarbeiter:innen herabzuwürdigen, zu beleidigen oder zu demütigen, schon gar nicht in Anwesenheit weiterer Personen."

"Wir weisen daher die im 'Standard' geschilderten Vorwürfe mit aller Entschiedenheit als unwahr zurück: Diese haben entweder gar nicht in der geschilderten Form stattgefunden oder wurden zum Nachteil von Herrn Direktor Birkmeir vollkommen aus dem Zusammenhang gerissen wiedergegeben."

Man biete aber den angeblich Betroffenen an, die Sachverhalte in einem "Safe Space" aufzuarbeiten. Zugleich hielt man fest, dass man die Verbreitung "dieser unwahren Vorwürfe" nicht hinnehmen werde und bereits rechtliche Schritte prüfe.

Rückzug in der Vorwoche "auf eigenen Wunsch"

Vergangene Woche hatte es geheißen, der 1964 geborene Münchener verlasse das Haus auf eigenen Wunsch. Birkmeir, der 2013 den Nestroy-Preis für "10 Jahre innovatives, zeitgemäßes Kinder- und Jugendtheater" erhielt, ist der mit Abstand längst dienende Theaterleiter der Bundeshauptstadt. Während mittlerweile nahezu überall Leitungsverträge für vier oder fünf Jahre ausgestellt werden, gibt es im Theater der Jugend eine Sonderregel: Entscheidet sich der Vereinsvorstand des 1934 gegründeten Vereins nicht aktiv für die Nicht-Verlängerung des Vertrages, gilt dieser automatisch für verlängert.

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2  Kommentare
2  Kommentare
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Augustin65 (3.171 Kommentare)
am 04.02.2025 07:05

Hat der Schlingel doch die Corona - Maßnahmen während der sogenannten "Pandemie" nicht ernst genommen!

So ein Böser aber auch.....

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betterthantherest (39.627 Kommentare)
am 03.02.2025 20:43

Künstler gegen Künstler .... das ist Brutalität.

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