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Mit Guggi ohne Plan zum Glück

29.März 2019

Ich plane sehr gerne, aber meine Pläne funktionieren leider nie", sagt Guggi Hofbauer und lacht. Doch aus dieser Unbill macht die 32-Jährige eine Kunst, mit der sie sogar Rechnungen bezahlen kann. Seit 2018, nachdem sie den Mut hatte, ihren Vollzeitjob zu kündigen, um freischaffende Kabarettistin zu sein.

Ihr neues, viertes Programm heißt "planlos" und feiert am 30. März in Scharten OÖ-Premiere (mehr re.). Hofbauer, der das Spontane, das Improvisieren liegt, wird dabei auch unverkrampft ihre Gäste teilhaben lassen. "Sie dürfen auf eine Karte ein Wort schreiben, das wiederum das Wort ‚Plan’ enthalten muss, auf eine andere Karte eines mit ,los’." Sie landen in separaten Boxen, die Künstlerin zieht daraus Vorschläge, mit dem Ziel, aus der papiernen Vorlage humoristisches Gold zu entwickeln. Ein Plan, der bei der Wien-Premiere auch aufging, weil gerade ihr der Knopf nicht aufging. "Ich habe eine Karte mit ,Männermord-Plan’ gezogen, auf der anderen stand ,Car-los’. Ich dachte, mit ,Car’ ist das englische Wort für Auto gemeint." Bis sie merkte, dass doch der Männername "Carlos" zu lesen war, war das an sich schon ein Spaß.

Süßes für die Raubtiere

Für solche Sonderleistungen (und auch geringere) spendiert Hofbauer dem Publikum "Leckerlis" in Form von Zuckerln. "Das hat schon was von einer Raubtierfütterung."

Dass die Bühne genau das ihre ist, hat die Tochter eines Oberösterreichers lange nicht gewusst. "Ich bin ein Umwege-Mensch. Mein Leben ist nie gerade verlaufen, immer mit Schlenkern in alle Richtungen. Aber das war auch gut so."

So hat sich Hofbauer als Kind zwar immer musisch ausgetobt, gezeichnet, getanzt, war aber zu schüchtern, um sich groß zu präsentieren, später hat sie Gedichte und Kurzgeschichten geschrieben, aber nur für sich. Nach der Matura wollte sie studieren, aber trotz allem nichts Kreatives. Psychologie sollte es sein.

"Das war mein Plan. Aber an der Wiener Hauptuni war mir das viel zu chaotisch. Ich wusste: Das pack’ ich nicht." Die Notlösung: Jus. "Nach drei Semestern habe ich aufgegeben. Eine Vorlesung hat dann alles geändert – eine über moderne Tanzpädagogik aus Theater-, Film- und Medienwissenschaft." Das Studium schloss sie ab, arbeitete "hier einmal als Assistentin, da einmal als Schriftführerin", bevor sie in der Öffentlichkeitsarbeit landete – und im Umfeld angehender Kabarettisten. Hofbauer stellte sich selbst einem Kabarett-Wettbewerb und wurde Zweite.

"Als ich von der Bühne runter bin, wusste ich: Genau das will ich machen. Jetzt sage ich immer: Das Kabarett hat mich gefunden." Geplant hätte sie das nie. www.guggihofbauer.at

In Oberösterreich

OÖ: Guggi Hofbauer, „planlos“: 30. 3., Kirschblüten-Halle, Scharten, 19.30, AK

In Sandl: mit „Schluss mit Genuss?! Na sicher nicht!“, Gemeinde Atrium, 6. 4., 19.30, Karten in der Gemeinde erhältlich.

Ihre Kreativität soll Hofbauer, sagt ihre Mama, von ihrem Papa aus Ried und ihrem Opa aus Unternach am Attersee geerbt haben. Guggi heißt eigentlich Victoria. „Als mich meine Taufpatin als Baby gehalten hat, sagte sie: Du hast so schöne blaue Gucki. Das blieb als Guggi. Als Bühnenname aber perfekt.“

 

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