Milo Rau wird Wiener Festwochen-Intendant
WIEN. Der Schweizer Theatermacher soll die künstlerische Leitung des Festivals ab Juli übernehmen, der Vertrag ist auf fünf Jahre anberaumt.
Milo Rau wird neuer Intendant der Wiener Festwochen. Der Schweizer Theatermacher soll die künstlerische Leitung des Festivals ab Juli übernehmen, der Vertrag ist auf fünf Jahre anberaumt. Kulturstadträtin Veronica Kaup-Hasler (SPÖ) hat die Entscheidung heute im Wiener Rathaus bekanntgegeben. Sie bezeichnete Rau als einen der wichtigsten internationalen Regisseure. Sechs Kandidaten waren zuvor zu Hearings eingeladen worden.
Kaup-Hasler wünschte sich von Rau, wieder mehr Publikum anzuziehen und eine breitere Öffentlichkeit erreichen. Zahlen wollte sie dazu nicht nennen. In der Vergangenheit beklagten die Festwochen einen Besucherschwund. Analog zu seinem Genter Manifest will er auch ein Wiener Manifest erstellen und erarbeiten, was diese Stadt, was Europa brauche. Dieses soll sehr konkret sein und fassbar machen, was funktioniert habe und was nicht. Im Fokus stehe für ihn das internationale Texttheater, mit "Crossovers" in andere Sparten wie Musiktheater oder Ausstellungen.
- ZIB 1: Neuer Intendant der Wiener Festwochen
Rau wurde 1977 in Bern geboren. Er studierte Soziologie, Germanistik und Romanistik in Paris, Zürich und Berlin. Seit der Saison 2018/19 ist er Intendant des NTGent. Gleichzeitig mit der Intendanz der Wiener Festwochen sei das jedoch nicht möglich. Er werde die Saison in Gent beenden, dann mit Juli aussteigen, aber Gent noch einige Zeit verbunden bleiben, sagte Rau bei der Pressekonferenz. Denn einige seiner künftigen Regiearbeiten waren bereits zuvor als Festwochen-Koproduktionen geplant worden.
Mehrere von Raus Arbeiten wurden bereits bei den Wiener Festwochen aufgeführt. Intendant Christophe Slagmuylder hat im Vorjahr entschieden, seinen Vertrag vorzeitig zu beenden und schon nach dem heurigen Festival an das Kulturzentrum Bozar in seiner Heimatstadt Brüssel zu wechseln.
Kulturbeitrag - den liest wieder kaum jemand von den OÖN Lesern. Könnte man sich also das Kommentieren sparen da keine Reaktion zu erwarten ist. Mich würde - nicht nur in diesem Fall - interessieren wie hoch so ein 5-Jahresvertrag dotiert ist im Kulturbereich. Sollte eigentlich öffentlich gemacht werden - der Steuerzahler hätte ein Recht darauf das zu erfahren.
Warum ich frage? Man hat Rau als sehr politischen Menschen präsentiert - natürlich wie in der Kunstbranche üblich sehr weit links. Und in diesem Zusammenhang finde ich die Honorarfrage schon wichtig. Es gibt kaum einen kapitalistischeren Gesellschaftsbereich wie die Kulturschaffenden - man wird nach Marktwert bezahlt und nicht nach Arbeitszeit. Das gefällt den sich links gebenden Künstler sehr - da haben sie sich gut eingerichtet im Kapitalismus den sie dann, in öffentlichen Wortspenden, um die man sie auch nicht lange bitten muss, immer verdammen und abschaffen möchten!
HEUCHLER!