"Mich reizt einfach diese Ästhetik des Schiachen"
Einer liebt dieses verborgene Idyll: der Linzer Musikkabarettist Blonder Engel. Mit seiner jetzt erschienenen Single "Schenste schiache Gegend" hat er dem kargen Industriegebiet im Hafen ein Denkmal gesetzt.
Vom SBL-Platz zum Stüberl
Darin nimmt der Mostdipf-Preisträger zu den Klängen von Banjo, Akkordeon, Dobro und E-Gitarre die Hörer auf einen ausgedehnten musikalischen Spaziergang mit, der vom "oiden SBL-Platz, der scho längst gonz anders heißt", über den "Tankhafen, wo man ansteht", bis hin zum meistens geschlossenen "Gallanderstüberl" führt. "Das vergangene Jahr hat mich notgedrungen zum passionierten Spaziergänger werden lassen. Beim Flanieren habe ich die Industriezeile neu entdeckt und lieben gelernt", so der schmähführende Himmelsbote zu den OÖN.
Objektiv betrachtet sei die Mischung aus Industrie und Gstettn natürlich keine Augenweide. Aber: "Mich reizt einfach diese Ästhetik des Schiachen. Der Kuriositäten-Schauwert ist dort ziemlich beachtlich. Wo sonst treffen hinige Fabriksgebäude auf die herbe Schönheit der Natur?"
Bald gibt’s die melancholische Ballade endlich auch live zu hören. Genauer gesagt am 2. Juli. Dann gastiert der "Angel" auf Schloss Tillysburg in St. Florian. (ll)
- Musik-Tipp: "Schenste schiache Gegend" von Blonder Engel ist auf allen Streamingplattformen abrufbar. Das dazugehörige Musikvideo erscheint am Dienstag.