Wenn Lisa Eckhart über die eigene Oma herzieht
Kabarettistin Lisa Eckhart setzt in ihrem ersten Roman der eigenen Großmutter ein ziemlich ramponiertes Denkmal.
Als Großmutter von Lisa Eckhart muss man einiges aushalten. Oma Helga ist nicht gerade hübsch, stur und duldet keinen Widerspruch – so steht es zumindest in Lisa Eckharts kürzlich erschienenem Debütroman "Omama".
Schon klar, das Buch einer Kabarettistin über die eigene Großmutter ist vermutlich keine Dokumentation über deren Leben und Wirken. Aber was ist es dann? Ein Roman? Eher nicht, denn Handlung gibt es in dem 383 Seiten dicken Buch nicht besonders viel. Eine Satire? Auch nicht, dazu fehlt der Witz. Eine Erzählung über Österreichs Nachkriegsgeschichte? Dafür bräuchte es zumindest einige historische Details. Am ehesten ist "Omama" wohl eine Persiflage auf das Leben auf dem Land, aufgehängt an Oma Helga und ihren Geschwistern Inge und Hansi. Die Handlung ist schnell erzählt: Nach dem Abschluss der Schule kommt Helga vom steirischen Mautern nach Gmunden, um als Hausmädchen zu arbeiten. Später wechselt sie als Wirtshausköchin zurück ins steirische Freienstein. Dort heiratet sie den Wirtssohn Rudi.
Doch um die Geschichte geht es Eckhart wohl gar nicht. Sie ist nur das äußere Gerüst für detailreiche Betrachtungen zum Leben auf dem Land, die aus einem Kabarettprogramm stammen könnten: trashig, derb, provokativ und an der Grenze zum guten Geschmack. So liest sich dieser Text wie ein unendlich langer Brei, in dem sich Eckhart von einem Gedanken in den nächsten fabuliert. Sie plaudert dahin, als säße sie mit der besten Freundin beim Cappuccino, plaudert, plaudert, plaudert. Ein Redeschwall bis zur Schwatzhaftigkeit.
Eines kann man Lisa Eckhart dabei nicht absprechen: die Sprachkunst. Eckhart kann formulieren, exakt und messerscharf. Sie liebt die Sprache. Das ist in jedem Satz zu spüren. Sie liebt es, einen Gedanken spitzzüngig auf den Punkt zu bringen und mit schludrigen Austriazismen gleich wieder zu konterkarieren. Blöd nur, dass ein Roman halt auch eine Geschichte braucht.
Im dritten Kapitel berichtet Eckhart über eigene Erlebnisse mit ihrer Großmutter. Erst jetzt wird spürbar, wie sehr sie diese Frau liebt. Vielleicht ist dieser Roman ihre Art, Liebe zu zeigen. Ziemlich ramponiert, dieses Denkmal.
Ich würd' gern wissen, wie die Eckhart wirklich ist. Ist sie wirklich so selbstsicher und übercool wie sie sich gibt oder eher einsam, schüchtern, sensibel und verletzlich?
Auf jeden Fall ist sie erfolgreich und das Artikelfoto sympathisch und hübsch.
Geschmäcker sind verschieden, die wollen, sollen das Buch kaufen. Ich brauchs nicht....😎
Jetzt reicht's schön langsam mit Berichten über diese uninteressante Eckhart.
ein weiteres Opfer der völlig überzogenen Cancel Culture, welches im ach so wunderbaren Merkeldeitschland mit Auftrittsverboten belegt wurde. Menschen die soetwas unterstützen, sollten sich überlegen, sich beim Proktologen ihres Vertrauens, kurz aber schmerzhaft, den Stock aus dem Hintern ziehen zu lassen.