Von Träumen in Gassen der Hoffnungslosigkeit
Im ärmlichen Hafenviertel Palermos findet jeder seinen Weg, um sich über Wasser zu halten.
Mimmos Vater, der Fleischer, betrügt seine Kunden mit der Waage. Celestes Mutter, die Prostituierte, verbannt die Tochter auf den Balkon, wenn sie Freier bedient. Cristofaros Erzeuger, ein verzweifelter Säufer, prügelt den Sohn nach Sonnenuntergang grün und blau.
Die drei Kinder rückt Giosue Calaciura in den Mittelpunkt seiner Geschichte, die von Gewalt, Verrat, Überleben, Liebe und Träumen erzählt. Und von Hoffnungen, die sich nicht erfüllen werden. Der italienische Autor findet selbst für trostlose Abgründe eine poetische Sprache: "Im Borgo Veccio", schreibt er etwa, "wusste man, dass Cristofano jeden Abend das Bier seines Vaters weinte."
Die Kinder ohne Kindheit klammern sich an ihr Idol, Toto den Räuber, der im Viertel verehrt und von der Polizei gejagt wird. Wenn Letztere in die Gassen der Hoffnungslosigkeit vordringt, verbünden sich deren Bewohner.
So drastisch, traurig und schmerzhaft die Vorkommnisse sind – die dichte Atmosphäre und klar geformte Figuren ziehen in einen Tunnel, an dessen Ende sich ein zartes Licht zeigt. (beli)
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