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Frischer Wind für einen Oldie

Von Axel Knönagel, 18. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Frischer Wind für einen Oldie
Clark Gable und Vivien Leigh in der Romanverfilmung von 1939 Bild: dpa/dpa

Eine neue deutsche Übersetzung holt Margaret Mitchells Klassiker "Vom Winde verweht" in die Moderne.

Scarlett O’Hara ist wieder da, ebenso wie Rhett Butler, Mammy, das Gut Tara und all die anderen Elemente aus dem berühmten Roman von Margaret Mitchell. Dieser ist in einer neuen deutschen Übersetzung erschienen und heißt nun "Vom Wind verweht". Das fehlende "e" im Vergleich zum altbekannten Titel deutet schon an, dass die von Liat Himmelheber und Andreas Nohl erstellte neue Übersetzung des Erfolgsromans "Gone With the Wind" aus dem Jahr 1936 moderner ist als die bisher einzige vorliegende deutsche Fassung. Dabei war Mitchells Roman bei seiner Veröffentlichung mit seiner eigenständigen und durchsetzungsstarken weiblichen Hauptfigur durchaus modern. Das erkannten bereits zeitgenössische Kritiker, die dem Roman ansonsten wegen seiner Darstellung von romantischer Liebe und üblem Rassismus kritisch gegenüberstanden. Die öffentliche Wahrnehmung der Geschichte wurde ganz entscheidend durch die Hollywood-Verfilmung von 1939 beeinflusst. Fast jeder assoziiert die Figur der Scarlett mit der Schauspielerin Vivien Leigh und ihren Gegenpart Rhett Butler mit Clark Gable. Die Festlegung als Liebesschmöker war unvermeidlich.

Warum dann eine neue Übersetzung nach mehr als 80 Jahren? Im Interview mit der "Frankfurter Rundschau" begründete Andreas Nohl das Projekt so: "Es ist ein enorm komplexer Roman, der sehr viele Themen und Bereiche abdeckt. Ich nenne das Weltunterhaltungsliteratur."

Himmelheber und Nohl haben eine sprachlich moderne Fassung geschaffen, aber auch "Vom Wind verweht" bleibt inhaltlich an das Original gebunden. Viele ausufernde Handlungsstränge sind in der Neuübersetzung ebenso erhalten wie der Rassismus der Gesellschaft, in der die Handlung spielt. Aber die Sprache ist direkter, weniger verschnörkelt und frei von den Klischees, die im englischen Original gar nicht erst vorhanden waren. Der einzige Roman der 1949 tödlich verunglückten Margaret Mitchell enthält zahlreiche Bilder und Legenden über das Leben im amerikanischen Süden vor mehr als 150 Jahren, die teilweise in die Folklore übergegangen sind und Erklärungen bieten für das schwierige Verhältnis der Regionen in den USA untereinander.

Mit ihrer Übersetzung haben Himmelheber und Nohl den Roman und seine Autorin Margaret Mitchell für eine deutschsprachige Leserschaft sprachlich in die Moderne geholt und ihnen so eine angemessene Würdigung ermöglicht.

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1  Kommentar
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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 02.02.2020 11:22

Bravo!

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