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DDR-Geheimnissen auf der Spur

Von Clemens Schuhmann   17.September 2011

Die 1989 untergegangene DDR verfolgte eine rigide Informationspolitik. Speziell, wenn es um politisch sensible Themen ging. Kein Wunder daher, dass es im real vegetierenden Sozialismus deutscher Prägung Unmengen an Gerüchten gab. Einige dieser Legenden halten sich hartnäckig bis heute.

Da ist etwa der Tod des US-Countrysängers Dean Reed. Er übersiedelte aus politischer Überzeugung 1972 in die DDR – und wurde schnell politisches Aushängeschild. Daher passte es den Bonzen im Politbüro überhaupt nicht in den Kram, als der „rote Elvis“ 1986 aufgrund von nachlassendem Ruhm Selbstmord beging.

Die Staatsführung ließ den Abschiedsbrief verschwinden und stellte den Todesfall als Unfall dar. Nicht einmal die Angehörigen durften erfahren, dass es ein Suizid war. Autor Jan Eik hat Reeds Ende ausführlich recherchiert – und räumt mit allen Gerüchten auf.

Geheimnisvoll bis heute ist der Hubschrauberabsturz von Werner Lamberz in der libyschen Wüste. Der Kronprinz von DDR-Staatschef Erich Honecker ist im März 1978 nach einem mehrstündigen Gespräch mit Libyens Diktator Muammar al-Gaddafi verunglückt. Unmittelbar danach gab es unzählige Spekulationen: Hat die Stasi Lamberz auf dem Gewissen? Galt der Anschlag gar nicht Lamberz, sondern Gaddafi? War es ein Unfall? Oder wurde der Helikopter abgeschossen? Eik geht auch diesem besonderen Vorkommnis akribisch nach, sodass jede der 256 Seiten dieses Buches spannend zu lesen ist.

Störend im Buch ist manchmal nur Eiks überhebliche Schreibe, wenn es um seine Archiventdeckungen geht. Oder wenn er darauf hinweist, was alle anderen, die mit diesen Themen befasst waren, falsch gemacht haben.

Jan Eik: Besondere Vorkommnisse, Verlag Das neue Berlin, 256 Seiten, 13,40 Euro.

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20. April 2024