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Linzer Größe moderner Kunst eröffnet das Lentos nach der Corona-Pause

Von Nora Bruckmüller, 03. Juni 2020, 00:04 Uhr
Linzer Größe moderner Kunst eröffnet das Lentos nach der Corona-Pause
Josef Bauer arbeitete die vergangenen Monate intensiv im Atelier in Gunskirchen. Bild: Susanne Maschek

Vom Wiener Belvedere in die Landeshauptstadt: Josef Bauers Kunst in 200 Werken.

"Es ist diese Neugier, sie lässt mich einfach nie los", sagt Josef Bauer auf die Frage, ob er als inzwischen 86-Jähriger je Pause mache, die Welt mit den Augen eines Künstlers zu betrachten. Seit gestern ist seine Ausstellung "Demonstration" im Linzer Kunstmuseum Lentos zu sehen. Die Einzelschau, die 60 Schaffensjahre Bauers, einer Größe der modernen Kunst, umfasst, ist in Zusammenarbeit mit dem Wiener Belvedere entstanden, wo sie bis 20. Jänner lief.

Im Lentos konnte man sie trotz Corona-Pause fast genau zum geplanten Termin eröffnen – statt dem 4. ist es der 2. Juni geworden, weil Museumschefin Hemma Schmutz gleich nach Pfingsten wieder voll durchstarten wollte.

Es ist ein Glücksfall, dass "Demonstration" in eine fordernde, seltsame Zeit fällt, an der Schwelle zur erhofften Post-Corona-Phase. Weil sie eine von Harald Krejci und Brigitte Reutner wissend kuratierte Einladung dazu ist, Dinge weiter im Licht neuer Zusammenhänge zu sehen – bedrückender, komischer, ungeahnter. Im Fall von Bauer sind die besagten "Dinge" Fotografien, Fundstücke, Buchstaben, Worte, sattes Blau, Rot, Gelb, Skulpturen mit Ecken und Kanten oder sinnlichen Rundungen. Sie funktionieren wie Bauers Alphabet, mit denen er scharfsinnig erzählt, was er in der Welt entdeckt oder darin inszeniert hat.

Seine Schwarzweiß-Fotografie "Buchstabenläufer", zwei Jahre nach dem revolutionären Jahr 1968 entstanden, zeigt etwa einen Burschen, der ein riesiges K tragend auf einen zuläuft. Hier drängt sich weniger die Frage auf, was er dem Betrachter erzählen will, sondern der Betrachter sich selbst. Etwas über K wie Krieg, Krise, Kunst? Verschmitzter ist das "Zweifarbenbild, gelb" (2019) – es ist in Blau gehalten, auch das Wort "gelb" darauf. In der Nähe ein großes rotes Kreuz, das wirkt, als würde es dienend vor einem knien.

Jedes Objekt für sich mutet klar und reduziert an, im Zusammenspiel regen sie an, gedanklich offene Netze zu spinnen, machen Lust auf mehr. Selten deutlich sind Bauers Werke politischer Dimension. Die Serie "NS-Skulptur" (2018) versammelt Sinnbilder von Hitlers Körperkult. Bauer hat sie mit dickem Pinselstrich übermalt.

Info: bis 4. 10., im Juni gibt es zum vollen Eintrittspreis ein zweites gratis dazu, www.lentos.at

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„Buchstabenläufer“, 1970 Bild: Lichtenauer
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Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
Nora Bruckmüller
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