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Landesmuseum: Was Oberösterreich von den Salzburgern lernen kann

Von Peter Grubmüller, 23. Juli 2019, 00:04 Uhr
Landesmuseum: Was Oberösterreich von den Salzburgern lernen kann
Hochleitner vor Egon Schieles Gemälde "Eduard Kosmack" von 1910. Bild: SM

Land und Stadt betreiben die Institution gemeinsam und holen sich Belvedere-Außenstelle.

Martin Hochleitner wäre einer der Wunschkandidaten von Landeshauptmann Thomas Stelzer als Wissenschaftlicher Direktor des Landesmuseums gewesen. Dass der Leiter des Museums der bildenden Künste Leipzig und ehemalige Albertina-Vize-Chef Alfred Weidinger (die OÖN berichteten) den Job bekommen hat, ist dennoch nicht die zweitbeste Entscheidung. Hochleitner wäre vom renommierten Salzburg Museum, das er seit 2012 leitet, nicht loszueisen gewesen.

Von 2000 bis 2012 verantwortete er die oberösterreichische Landesgalerie in Linz (Teil des Landesmuseums), davor hatte der Kunsthistoriker beim Land Oberösterreich über Kulturförderungen entschieden. Hochleitner wisse zwar, dass er Oberösterreich viel verdanke, sagt er im Gespräch mit den OÖN. Und weiter: "Weil ich extrem gerne in Salzburg arbeite, hier tolle Projekte anstehen und ich weder mein Team noch die Politik verunsichern möchte – aus all dem heraus fiel die Entscheidung, mich nicht in Linz zu bewerben."

Hochleitner ist zu integer und zu klug, um Oberösterreich Tipps zu geben. Aber warum sollte der 49-Jährige gehen? Das Salzburg Museum taugt in vielerlei Hinsicht als Vorbild für Oberösterreich: Seit 2010 betreibt eine gemeinnützige GmbH die Institution. Stadt und Land Salzburg sind gleichberechtigte Gesellschafter. Das Museum ist aus dem Kulturressort ausgegliedert und untersteht Landeshauptmann Wilfried Haslauer direkt. Das Jahresbudget von sieben Millionen Euro bestreiten Land und Stadt zu gleichen Teilen, die Zielvorgaben werden vom Aufsichtsrat auf drei Jahre definiert. Hochleitner: "In Salzburg finden die Museumsdiskussionen dort statt, wo sie hingehören. Danach ziehen Stadt und Land gemeinsam an einem Strang."

Putschögl geht mit Jahresende

In Oberösterreich sind die Verantwortlichen jetzt erst dabei, das Landesmuseum in eine GmbH umzuwandeln. Bis zu Weidingers Antritt (März 2020) soll es so weit sein. Der kaufmännische Direktor Walter Putschögl hat in der neuen Gesellschaft keinen Platz mehr. Der 62-Jährige bestätigte den OÖN gestern, dass er mit Jahresende in Pension gehen werde. Alle Bestrebungen, ein von Stadt und Land gemeinsam getragenes Museumskonzept zu entwickeln, ist jüngst aufs Neue gescheitert. Das Land stattet das Landesmuseum mit rund vier Millionen Euro aus.

13.000 Mitglieder – und 250?

13.000 Mitglieder unterstützen den Salzburger Museumsverein und stützen mit "mehreren hunderttausend Euro" pro Jahr den Ankauf von Kunst. Darüber hinaus bezahlt der Verein die Anreise von Schulklassen aus dem Bundesland. Zum Vergleich: Der "Gesellschaft zur Förderung des oberösterreichischen Landesmuseums" gehören 250 Mitglieder an.

Während sich Oberösterreich über die vom Bundesmuseum Albertina und Direktor Klaus Albrecht Schröder persönlich kuratierte Ausstellung "Amerikanische Kunst aus der Albertina" (19. 11. – 29. 3. 2020) als Gastspiel im Linzer Schlossmuseum freut, hat Salzburg eine tiefer greifende Vernetzung mit dem Bund auf Augenhöhe geflochten. Bis 2023 wird eine an das Salzburg Museum angedockte Außenstelle des Belvedere entstehen, dessen Chefin die ehemalige Linzer Lentos-Direktorin Stella Rollig ist. Seit 12. Juli läuft in der Neuen Residenz die Ausstellung "Faistauer, Schiele, Harta & Co" (bis 13. 10.). Ein mit Werken beider Häuser ausgestattetes Projekt, das sowohl den Charakter des Salzburg Museums als auch jenen des Belvedere spiegelt.

Zum Salzburg Museum gehören das Panorama-, Festungs-, Volkskunde-, Domgrabungs-, Spielzeug-Museum und das Keltenmuseum Hallein. Das Museum ist Teil des UNESCO-Welterbes „Historisches Zentrum der Stadt Salzburg“. Pro Jahr zählt die Institution insgesamt rund 930.000 Besucher, 600.000 davon allein im Festungsmuseum, Tendenz insgesamt steigend. Stadt und Land sind gleichberechtigte Gesellschafter der Museums-GmbH. Jahresbudget: 7 Millionen Euro.

Das OÖ Landesmuseum besteht aus 12 Standorten mit insgesamt 162.500 Besuchern 2018: Schlossmuseum, Landesgalerie, Biologiezentrum, Wehrgeschichte Ebelsberg (alle Linz), Bruckner-Museum Ansfelden, Fotomuseum Bad Ischl, Schlossmuseum Freistadt, Kubinhaus Zwickledt, Schifffahrt Grein, Sumerauerhof St. Florian, römische Stätten Schlögen/Oberranna. Das Land ist alleiniger Betreiber, Budget: 4 Millionen Euro. Wissenschaftlicher Direktor ab März 2020: Alfred Weidinger.

 

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Autor
Peter Grubmüller
Ressortleiter Kultur
Peter Grubmüller
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2  Kommentare
2  Kommentare
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fritzlfreigeist (1.646 Kommentare)
am 23.07.2019 12:35

Die OÖ. Kultur, siehe Musiktheater, sowie die Kunst ........ siehe Landesmuseum mit diversen Aussenstellen, ist genau auf jene zugeschnitten, die ohnehin nie hingehen.
Alleine die OÖ. Kulturzeitung, die monatlich ins Haus flattert, ist geprägt von einem ewig gleichen Interview mit LH Stelzer, offenbar von einem ghostwriter geschrieben, inhaltslos und kaum aussagekräftig. Verschwendung an Resourcen wie Papier und Farbe. So wird man jedes Jahr Millionensubventionen der Steuerzahler brauchen, um die Tempel der Unkunst am Leben zu halten.

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marcispanis (30 Kommentare)
am 23.07.2019 06:53

aha

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