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Lady Gagas "Chromatica": All den Schmerz einfach wegtanzen

Von Lukas Luger, 05. Juni 2020, 00:04 Uhr
Lady Gagas "Chromatica": All den Schmerz einfach wegtanzen
Modische Zurückhaltung ist nicht unbedingt ihr Ding.

Auf ihrem neuen Album verarbeitet die US-Sängerin ihre Traumata in Form von eingängigen Electro-Pop-Hymnen.

Mit "Chromatica" lässt Lady Gaga Countrypop-Experimente und Hollywood hinter sich und kehrt für 43 Minuten zu dem unbeschwerten, schrillen Electro-Dance ihrer kreativen Hochzeit zurück. Hinter der leicht konsumierbaren, herrlich schillernden Pop-Oberfläche lauern aber Abgründe: Depressionen, chronische Schmerzen, Vergewaltigung. Auf "Chromatica" wird Pop zur Krisenbewältigungsstrategie.

Am eindrucksvollsten gelingt Gagas Vorhaben, all ihren Schmerz wegzutanzen, bei "911". "Mein größter Feind bin ich selbst" singt sie in diesem zwingenden Disco-Kracher über die antipsychotischen Medikamente, die sie seit Jahren nehmen muss. Auch die beiden Eurodance-Nummern "Free Woman" – über ihren Selbstwert auch ohne einen Mann an der Seite – und das die "#MeToo"-Bewegung thematisierende "Fun Tonight" schaffen die Grätsche zwischen Spaß und Tiefe. Die euphorisch stampfende Vorabsingle "Stupid Love" wird Gaga-Fans der allerersten Stunde ebenso erfreuen wie das Schluss-Stück "Babylon", das allerdings nur haarscharf an einem Plagiat von Madonnas "Vogue" vorbeischrammt. Eine Riesengaudi ist auch das wild zwischen Techno, Drum’n’Bass und pathetischer Hymne changierende Elton-John-Duett "Sine From Above".

Zwingendste Platte seit langem

Dieses hohe Level kann die 34-Jährige aber nicht über die gesamte Länge halten. Die Kollaboration mit Ariana Grande, "Rain On Me", ist ebenso belanglos wie "Plastic Doll", auch das mit der südkoreanischen Girlgroup Blackpink aufgenommene "Sour Candy" berührt kaum. Trotzdem, "Chromatica" ist Gagas zwingendstes Albums seit "Born This Way". Eines, das als eingängige "Nebenbei"-Tanzplatte ebenso seine Berechtigung hat, wie als Dokument ihrer Trauma-Verarbeitung.

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Autor
Lukas Luger
Redakteur Kultur
Lukas Luger

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