Künstlerische Reisen ins Ungewisse
Linzer MAERZ zeigt eine Ausstellung mit Werken von Studierenden der Kunstuniversität.
Studierende der "Plastische Konzeptionen/Keramik" der Kunstuniversität Linz haben sich unter dem Titel "Expeditionen" mit dem Aufbruch ins Unbekannte auseinandergesetzt. Ausgewählte Ergebnisse sind in der Künstlervereinigung MAERZ zu sehen.
Als eine "Einladung, in eine Tragikomödie einzutauchen", bezeichnet Linda Luse ihre Installation aus sieben im Kreis positionierten Holzblöcken und darauf liegenden Manuskripten. "Auf der Suche nach dem Finden" heißt die Arbeit von Judith Reinke, die einen "Spinnwebfaden" aus Schafwolle und darin eingesponnenen Materialien wie Staub, Samen und Haaren an der Decke befestigt hat. Die farbkräftigen Zeichnungen von Lisa Kainz sind fantastische Momentaufnahmen, die "dem Versuch, das Leben zu konservieren, dienen, ohne zu viel Platz mit der Wirklichkeit zu verschwenden", wie sie sagt. Gelb lackierte Metallobjekte von Christel Kiesel de Miranda lassen an Leitern oder Gerüste denken, die jedoch fragil wirken und außerdem ins Nichts verlaufen. Aurelia Semperboni dokumentiert ihren Alltag: Eine Betonsäule mit Schichten aus unterschiedlichen Farben zeigt die zurückgelegten Wege der Künstlerin. Auf einem Sockel liegen, wie für ein naturkundliches Museum präpariert, Fundstücke wie Blüten, Äste, eine Scherbe, leere Tablettenblister, ein Ohrring, Schleifen. Wendelin Pobers kinetische Plastiken aus gefundenen, teils motorisierten Alltagsobjekten erzeugen den rhythmisch-lärmenden Hintergrundsound der Präsentation.
"There is no X in uncertain" ist eine sehr poetische Ausstellung, die den Raum mit vielen Leerstellen harmonisch befüllt. So bleibt Platz für eigene Gedanken und Geschichten.
Ausstellung: bis 19. 7., Eisenbahng. 20, Linz; Di–Fr: 15–18 Uhr. Im Rahmen des "Rundgangs" ist die Ausstellung am Freitag von 12 bis 15 Uhr sowie am Samstag von 12 bis 18 Uhr zusätzlich geöffnet.
Rundgang der Kunstuni
Die Kunstuniversität Linz lässt beim „Rundgang“ wieder hinter die Kulissen blicken. Die Studienbereiche laden in ihre Ateliers und Werkstätten, ein Rahmenprogramm ergänzt den „Rundgang“, der morgen um 18 Uhr am Hauptplatz 6 eröffnet wird. Am Freitag und Samstag ist bei freiem Eintritt von 10 bis 18 Uhr geöffnet.