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Kremseggs (un-)freundliche Übernahme

Von Peter Grubmüller, 26. Jänner 2019, 00:04 Uhr
Kremseggs (un-)freundliche Übernahme
In dem von Heinz Preiss (l.) aufgebauten Museum befindet sich unter anderem Friedrich Guldas Nachlass. Bild: weihbold

Musikinstrumente-Museum: Kremsmünsters Bürgermeister soll für das Land vermitteln

Kremsmünsters ÖVP-Bürgermeister Gerhard Obernberger ist in der Bredouille. Als Chef der Marktgemeinde verantwortet er einerseits die Steigerung von Kremsmünsters Strahlkraft – und dabei würde das von Experten als "herausragend" gelobte Musikinstrumente-Museum im Schloss Kremsegg wohl helfen. Andererseits musste er am Donnerstag zum Gespräch bei Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) antreten, der die Förderung von 470.000 Euro pro Jahr für das Museum gestrichen hat und die Schenkung der kostbaren Instrumente (1800 Blasinstrumente, 170 Tasteninstrumente, unzählige Musikalien) an das Land von Landeskulturdirektor Reinhold Kräter abwickeln lassen wollte. Stelzer hatte Obernberger und Museums-Geschäftsführer Konrad Fleischanderl (auch Chef der oö. Vokalakademie und damit Beschäftigter des Landes Oberösterreich) zum Gespräch geladen, weil sich spießt, was nach dem Abdrehen der öffentlichen Mittel als freundliche Übernahme erwartet worden war: Wie von den OÖN exklusiv berichtet, weigert sich der Verein "Musica Kremsmünster" – dem Schloss Kremsegg und die Musikinstrumente gehören –, der Schenkung an das Land zuzustimmen. Obernbergers Dilemma wird dadurch verstärkt, dass der hauptberufliche Landwirt seit dem gesundheitsbedingten Rücktritt von "Musica"-Präsident Thomas Watzenböck geschäftsführender Vereinschef ist, der im Falle eines finanziellen Bauchflecks wie alle anderen Mitglieder privat haftet. Sämtliche Versuche von "Musica", über eine abgespeckte Museumslösung und andere Varianten des Kremsegg-Erhalts zu verhandeln, wurden vom Land bisher abgeblockt. "Stelzer hat uns nun Hilfe durch einen professionellen Immobilienentwickler zur Nachnutzung des Schlosses zugesagt", sagt Obernberger im Gespräch mit den OÖN. Natürlich unter der Bedingung, dass sich der Verein von den Instrumenten verabschiedet. Die will das Land im Landesmuseums-Bestand integrieren und zum Teil in der Landesgalerie ausstellen.

Bei der "Musica"-Vorstandssitzung am 6. Februar soll es nun zu einer Terminisierung der für Oktober 2018 geplanten, aber noch immer nicht zustande gekommenen Generalversammlung kommen. Bis dorthin möge Obernberger auf seine Kollegen einwirken, in die Schenkung einzuwilligen.

Sechs seiner acht hauptberuflichen Mitarbeiter hatte der Verein bereits kündigen müssen. Zwei davon (Blasinstrumente-Experte Michael Söllner, Tasteninstrumente-Kuratorin Sandra Föger) wurden vom Land Oberösterreich übernommen. Die vom Verein zur Hälfte bestrittene Professur von Musikforscher Lars-Edvard Laubhold bezahlt die Anton-Bruckner-Universität des Landes fortan zur Gänze.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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lentio (2.769 Kommentare)
am 27.01.2019 21:10

Vielleicht mal ne Unternehmensberatung oder eine Detektei anheuern?

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jago (57.723 Kommentare)
am 26.01.2019 23:28

Der Stelzer ist nicht nur bei den Gemeindefusioen ein geiler Zentralismusfanatiker grinsen

Ich möchte ja einen Asbach-Uralt verwetten, dass ihm bei diesen Macheloikes wieder ein OÖN-Redakteur geholfen hat zwinkern grinsen

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herzeigbar (5.104 Kommentare)
am 26.01.2019 08:49

Enteignung und Erpressung auf hohem Niveau.

Wieviel sind uns Vereine wert?

Wir müssen endlich den Nutzen von Vereinen
usw. erheben.

Ausserdem diese Postenschacherei in
Vereinen ist kontraproduktiv.

Stelzer ist verpflichtet mit Steuergeldern
sinnvoll umzugehen.

Jedoch Enteignung/Immodeals und Postenschacher
ist auch nicht die feine Art.

Das sind doch Leihgaben diese Musikinstrumente.
Die gehören doch wem?

Wieviel Kultur/Kostentransparenz gibts in den Vereinen und wieviel Geld bekommen die? € 470.000,-- ist sehr viel für Erhaltung.

Da verdienen ja welche mit welcher Leistung?

Sind zu viele Vereine in OÖ noch leistbar?
Jeder macht einen Verein auf und kassiert.

Jedoch Nutzen und Nachhaltigkeit wird nirgends
berechnet oder überprüft.

Fressen Vereine und Verwaltungsgehälter die Budget auf,
so dass für Bürger Anliegen kein Geld mehr über bleibt?

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Sandkistenschreck (6.580 Kommentare)
am 26.01.2019 02:17

Die Vereinsmitglieder fühlten sich vom ausgerückten Herrn Kulturdirektor scheinbar zur Zustimmung zur Schenkung gedrängt.

Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, es handle sich um eine quasi Enteignung und diese sei Herrn Kräter über den Kopf gewachsen.

Es scheint, als seien ihm die Schuhe seines Vorgängers um ein paar Nummern zu groß.

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allesistmOOEglich (5.632 Kommentare)
am 26.01.2019 02:06

Mehr mediale Aufmerksamkeit könnte Herr Kräter wohl nur durch die Entführung eines Gulda-Flügels, seiner nicht fachgerechten Zerkleinerung per Hacke und anschließenden Verheizung im Kachelofen seines Büros gerieren.

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restloch (2.553 Kommentare)
am 26.01.2019 02:27

Die Verheizung von Gulda-Flügeln und ihr Weiterleben im Museum könnte dadurch sichergestellt werden, dass man die Parteienförderung drastisch kürzt!

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klettermaxl (6.817 Kommentare)
am 26.01.2019 02:36

Das ist gemein von Stelzer und Kräter, weil die Gulda-Flügel sich nicht wehren und um Hilfe schreien können. Kaum ist Gulda verstorben, traut man sich. Auch Gulda im Himmel kann sich nicht wehren, er leidet aber ganz sicher fürchterlich.

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klettermaxl (6.817 Kommentare)
am 26.01.2019 02:40

Was lernt man daraus: Bloß nie sterben.

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Zahnschleiferl (2.727 Kommentare)
am 26.01.2019 02:02

Soso, "Schenkung" heißt das bei Herrn Kräter, wenn man ihm etwas herausgeben muss, was ihm nicht gehört, aber nichts dafür bekommt.

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JosefBroz (4.491 Kommentare)
am 26.01.2019 01:54

1800 Blasinstrumente sollen unter mehr oder weniger Druck Herrn Kräter ausgeliefert werden, der vom Tuten und Blasen keine Ahnung hat?

Ich kenne niemanden, der ernsthaft behaupten würde, Herr Kräter könne zumindest einer Jahrmarkttröte notenähnliche Geräusche entlocken.

Ich kenne aber einige, die mutmaßen, dass hier eine Nobelimmobilie für ÖVP-Freunde entwickelt werden könnte.

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Malvenkind (503 Kommentare)
am 26.01.2019 01:20

LH Pühringer hatte ein offenes Ohr für jedermann, er war Landesvater.
Stelzer wirkt hingegen auf viele im Lande wie ein Eisbrocken.
Der Verein besitzt großes Vermögen (Musikinstrumente), das dem Land verkauft werden könnte.
Diese "Schenkung" sollte der Kremsmünsterer Bürgermeister verhindern, auch wenn Stelzer sein Parteifreund ist.

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