Kleine, aber bedeutsame Musikinstitution
Ursulinenkirche: Festkonzert "30 Jahre Abendmusik"
Es sind nicht immer die großen Ereignisse, die das Musikleben einer Region prägen, Erst recht die vielen kleinen Initiativen bereichern das kulturelle Angebot mit heimischen Künstlern und vielversprechendem Nachwuchs. Die "Abendmusik in der Ursulinenkirche" ist eine solche Linzer Institution und feierte am Montag ihr 30-jähriges Bestehen mit einem feinen Festkonzert.
Der ehemalige Kirchenrektor und leidenschaftliche Musiker Peter Paul Kaspar verstand den sakralen Raum als idealen Platz für nicht nur explizit geistliche Musik. 1992 rief er gemeinsam mit dem Intendanten des Landestheaters Alfred Stögmüller und dem Cembalisten Johannes Maria Bogner eine Konzertreihe ins Leben, die intim in der Sakristei begann. Heute sind es rund zehn Konzerte in den neun Wochen der Sommerferien.
Seit 20 Jahren ist der Linzer Komponist Helmut Rogl Obmann des veranstaltenden Kulturvereins, und seit mehr als zehn Jahren gestaltet Blockflötist Michael Oman das Programm. Es ist ein grenzenloser Konzertreigen, der Musik vom Mittelalter bis zur Gegenwart mit arrivierten Künstlern, Studierenden der Bruckneruniversität bis hin zu Schülern des Linzer Musikgymnasiums präsentiert.
So bildete beim Festkonzert ein Posaunenquartett der Bruckneruni (Ulrich Gruchmann, Jonas Gassner, Thomas Gahleitner, Samuel Palmetshofer) mit Musik des 15. und 16. Jahrhunderts den Rahmen.
Norbert Gierlinger, Heidi Eidenberger, Peter Aigner und Andreas Pözlberger widmeten sich gekonnt Rogls beredtem "flauto.mobile" op. 61. Bruckneruni-Rektor Martin Rummel intonierte nicht nur die "Drei Miniaturen für Cello solo" op. 5, die er als junger Musiker für Rogl aus der Taufe gehoben hatte, sondern auch – intensiv gespielt – Bachs 6. Solo-Suite. Michael und Martina Oman interpretierten höchst virtuos drei feine Sätze für Blockflöte und Cembalo.