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"Spider-Man: Far From Home": Ein Spiderman, dem man sehr gerne ins Netz geht

Von Nora Bruckmüller   06.Juli 2019

An alle, die daran gezweifelt haben mögen: Ja. Es gibt ein Kinoleben nach "Avengers: Endgame". Und es ist ein gutes Leben.

Denn "Spiderman – Far From Home" – die neue Produktion aus dem filmschaffenden US-Verlagshaus "Marvel" – ist ein sehenswerter Leinwandstoff geworden, dem man äußerst gerne ins Netz geht.

Der 16-jährige Spinnenmann aus New Jersey, für den der 23-jährige Londoner Tom Holland zum fünften Mal in den Ganzkörperanzug schlüpfte, steht darin vor derselben Frage, vor denen alle Marvelfans nach "Endgame" standen: Wie kann es weitergehen, nachdem sich Tony "Iron Man" Stark in "Endgame" für die Rettung aller Welten geopfert hat? Schwer getroffen und ob seines Teenagerdaseins von Hormonen durchflutet, hofft Spiderman, bürgerlich Peter Parker, auf eine Verkettung glücklicher Umstände. Die bekommt er auch: eine Studienfahrt nach Europa, bei der er seiner heimlich Angebeteten MJ, die schauspielernde US-Sängerin Zendaya, seine Liebe gestehen könnte.

Gescheit, gut, übernatürlich

Jede vernünftige Dramaturgie verlangt ab diesem Zeitpunkt nach Irritation. Das ist klar. Doch was das Team um den kanadischen Regisseur Jon Watts daraus gemacht hat, ist ein echtes Beispiel, wie man das Beste aus den Konventionen jener Genres herausholt, die einem die grundlegende Geschichte vorgeben.

"Spidey", geschaffen von Stan Lee (1922–2018), schlägt in der Popkultur im Grunde nie als Spinnenmann auf, sondern noch als Bursche, dem die Vaterfigur – in diesem Fall Tony Stark – fehlt.

Neben üblichen Wachstumsschmerzen laboriert er dazu noch daran, dass er mehrfach "anders" ist – blitzgescheit, gutherzig, übernatürlich. So müssen sich in "Far From Home" Heldenmythos und das typische Drama des Erwachsenwerdens vereinen, durch den Europatrip von Venedig und Prag nach London angereichert um ein Teenager-Roadmovie. Doch unter Watts entsteht mehr als die Summe dieser Teile – ein amüsanter, liebenswerter Mix mit mehr Substanz als "Krachbumm". Sein Hauptdarsteller beherrscht Tempo und Slapstick, vereint alle Fäden und hilft über ein paar flache Stellen hinweg.

Ein Plus ist Jake Gyllenhaal als Mysterio. Er bleibt sich als Charakterdarsteller auch treu, seine Figur verleiht dem Film einen Dreh, der im Comic-Kino nie selbstverständlich ist: eine smarte Richtung, samt Replik auf das moderne, digitale Spektakel-Kino. Eine ironische noch dazu.

"Spider-Man": US 2019, 130 Min., Regie: Jon Watts

OÖN Bewertung:

Der Trailer zum Film: 

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16. April 2024