Mit Haut und Haaren verliebte Menschenfresser
Ein Hollywood-Horror als Fest der Jungstars: "Bones and All", prämiert mit Venedigs Silbernem Löwen, wirkt wie ein ewiger, morbider Spätsommer – mehr kühl als warm, hell, aber nie gleißend.
Fünf Jahre prägten die "Twilight"-Vampire das kommerzielle Kino (2008-2012). Eine lange Zeit, um nachzudenken, wie das Independent-Kino wohl eine romantische und leicht blutige Teenie-Fantasy-Reihe angelegt hätte.
Der neue Kinofilm "Bones and All" kann als erstaunliche Antwort gelesen werden. Er ist roh, aggressiv, ungeschönt, frei vom schützenden, weil fiktionalisierenden Mantel digitaler Effekte. Und doch nimmt die Regiearbeit des Italieners Luca Guadagnino (51) auf bestrickende Art die