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"Mank": In Abgründe blickte David Fincher schon einmal besser

Von Nora Bruckmüller   05.Dezember 2020

Es ist der erste Film von Regiestar David Fincher seit vier Jahren mit der ersten Hauptrolle für Gary Oldman (62) seit seinem Oscar ("Die dunkelste Stunde", 2018).

Große Erwartungen begleiten also "Mank", seit gestern auf Netflix zu sehen. Trotz eines vielversprechenden Stoffes, der nach wahren Motiven das Hollywood der 1930er beleuchtet, erfüllt sie in erster Linie nur Oldman. Er brilliert als der damals große Drehbuchautor mit Berliner Wurzeln Herman Mankiewicz (1897–1953), kurz Mank. Alkoholkrank, blitzgescheit, eloquent, vor allem liberal. Im konservativ verkrusteten Hollywood fällt er bald in Ungnade. Für das junge Regie-Genie Orson Welles schreibt er daraufhin anonym das Buch für "Citizen Kane" (1941).

Ein Meisterwerk, das als Abrechnung mit William R. Hearst galt: Medienmagnat, Verkörperung des Anti-Liberalen, Spezl aller Traumfabrik-Bosse – ein Skandal. "Mank" wird dabei zur furios ausstaffierten, authentischen Schwarzweiß-Hommage auf den Stil des frühen Kinos. Detailverliebt bleibt Fincher auch beim Inhalt, so mutet "Mank" wie ein adaptiertes Filmgeschichtsbuch an. Anders als in "Gone Girl" und "Sieben" gelingt ihm kein universell starkes Werk über Macht. Manks Ehefrau und Assistentinnen wirken zudem wie Puppen.

Den Film retten aktuelle Bezüge auf Trump und Umwälzungen im Kino. Aber auch da vergibt "Mank" die Chance, mehr Seher zu begeistern als bloß die Spezialisten.

"Mank": USA 2020, 119 Min., seit gestern auf Netflix

OÖN Bewertung:

Der Trailer zum Film:

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24. April 2024