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"M3GAN": Der Blutrausch des cleveren Püppchens

Von Nora Bruckmüller, 16. Jänner 2023, 00:04 Uhr
Der Blutrausch des cleveren Püppchens
M3GAN und Cady Bild: Geoffrey Short/UPI

Hightech-Spielzeug außer Kontrolle: Ein Horrorfilm, dem der Feinschliff fehlt.

Von Chucky, der Mörderpuppe (1988–2013), bis zu Annabelle in "Conjuring" (2013–2021): Niedlichen, mädchenhaften Spielfiguren war im Horrorfilm noch nie zu trauen. Die neue US-Kinoproduktion "M3GAN" (ausgesprochen als Megan) hebt diesen Kniff der cineastischen Erzeugung von Angstlust auf einen modernen Level.

M3GAN ist die Kurzform für "Model 3 Generative Android". Dahinter steckt eine Hightech-Puppe, die sich dank künstlicher Intelligenz mit seinem Gegenüber verbinden kann. In diesem Fall ist es Cady (Violet McGraw), die M3GAN von ihrer Tante Gemma bekommt – die Spielzeugentwicklerin wird von Allison Williams ("Girls", "Get Out") verkörpert. Die Kleine (9) hat ihre Eltern verloren. Gemma wird der Vormund für die Tochter ihrer Schwester. An ihrer neuen Erziehungsrolle scheiternd, ist der Weg in die gemeinsame Hölle mit einer guten Absicht gepflastert. Sie will dem Kind mit der dauerlernenden M3GAN das geben, was sie nicht kann: elterliche Konsequenz und schnellstmögliches Überwinden eines Traumas. Um zu wissen, was mit M3GAN passiert, muss man kein Horrorfilm-Profi zu sein.

Die Puppe, die für Gemmas Spielzeugfirma ein Verkaufsschlager werden soll, wird böse, blutrünstige Dinge tun. Der Gänsehautfaktor gerät in dem Film nach einer Geschichte von Horrormeister James Wan ("Saw") mittelprächtig, man peitscht sein Publikum mehr mit plakativen Schrecken als raffinierter Spannung voran. Umso faszinierender sind die Themen, für die M3GAN zum Sinnbild wird – die ewige menschliche Angst, von Menschengemachtem ersetzt zu werden, Dinge und Produkte als Ersatz für emotionale Nähe und die Anforderungen an Frauen, aber auch Kinder, am besten roboterartig zu funktionieren. Als Auftakt für ein Horrorsubgenre, das sich an künstlicher Intelligenz versucht, kann man M3GAN als Prototypen bezeichnen. So weit zu gehen wie in den USA muss man aber nicht.

Hier wird der Low-Budget-Film (Produktionsbudget: zwölf Millionen US-Dollar) als "Frankenstein der TikTok-Generation" bezeichnet, wiewohl die monetäre Zugkraft den Jubel verstärkt: Der Film hält in den USA bei einem Einspielergebnis von 43 Mio. Dollar. Trotzdem: Der Amoklauf der künstlichen Intelligenz bräuchte Feinschliff, genauso wie die Charaktere. Gemma trauert keine Sekunde tief um ihre Schwester und sie ist hier sicher nicht das Monster. (nb)

"M3GAN": USA 2023, 101 Min., jetzt im Kino

OÖN Bewertung:

  • Der Trailer zum Film:
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Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
Nora Bruckmüller
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