Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Fahrenheit 11/9": "Wie konnte es so weit kommen?"

Von Silvia Nagl, 21. Jänner 2019, 00:04 Uhr
"Wie konnte es so weit kommen?"
Aktionismus à la Moore Bild: Polyfilm

Michael Moore über die Mechanismen zur Wahl von Donald Trump.

"Wie zur Hölle konnte es so weit kommen?", fragt der amerikanische Filmemacher Michael Moore in seiner bekannt provokanten Art. Wie konnte es so weit kommen, dass am 9. November 2016 Donald Trump offiziell zum Präsidenten der USA erklärt wurde? Michael Moore stellt in diesem Film nicht die Person des narzisstischen Selbstdarstellers in den Fokus, sondern sucht Spuren und leuchtet Hintergründe aus, die Trump die Wege geebnet haben.

Am Vorabend der Entscheidung haben im Lager der Demokraten schon die Sektkorken geknallt, Polit-Kenner haben Hillary Clinton als Präsidentin gesehen, Trump wurde nur eine Chance von 15 Prozent eingeräumt. Und dann kam alles ganz anders … Vor 20 Jahren saßen Moore und Trump mitsammen in einer TV-Show, und da sagte Trump, er hoffe, Moore werde nie einen Film über ihn drehen. Auch das kam anders. Michael Moore stellt naive Fragen, er provoziert, scheut nicht das Plakative, Polemik, Plattheiten und die Überzeichnung – und lässt einen durch seinen schwarzen Humor trotz all der gezeigten abscheulichen Dinge nicht in tiefer Depression, aber doch sehr nachdenklich zurück.

Was richtet Trump an mit seiner Ignoranz, mit Frauenfeindlichkeit und Rassenhass? Moore hinterlegt Bilder von Hitler mit der Stimme von Trump: Diese Faschismuskeule ist grenzwertig. Verblüffend ist aber, wie sich die Gestik der beiden ähnelt. Und die Analyse eines Politikwissenschaftlers zeigt durchaus Parallelen zwischen 1933 und 2018 – beispielsweise die Diskreditierung bestimmter Bevölkerungsgruppen. Aber auch die Demokraten werden von Moore nicht verschont. Und er deckt auf, dass bei den Vorwahlen der Demokraten nicht Hillary Clinton, sondern der sozialistischere Bernie Sanders gewonnen hat. Die Partei hat dieses Votum gefälscht. Zugleich zeigt er einen unvorstellbaren Skandal in seinem Heimatort Flint in Michigan, wo die vorwiegend schwarze Bevölkerung bewusst vom republikanischen Gouverneur mit bleihältigem Wasser vergiftet wurde.

Mit schnellen Schnitten und in dynamischer Montage läuft der Film ab: spannend, packend, bestürzend. Michael Moores Analyse hinterlässt ein deprimierendes Bild – nicht nur von den USA.

"Fahrenheit 11/9", USA 2018; 130 Min.

OÖN Bewertung:

 

Der Trailer zum Film:

 

mehr aus OÖN-Filmkritik

"Monkey Man": Ein Film, an dem Tarantino-Fans helleste Freude haben

„Io Capitano“: Leichen, Folter und Brutalität pflastern den Weg dieser sanften Kinder

"Stillstand": Was war nochmal Corona?

"Dream Scenario": Nicolas Cage als ein Jedermann in den Träumen der Menschen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen