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"Empire of Light": Über Magie, Melancholie und Kino als Medizin gegen den Weltschmerz

Von Nora Bruckmüller, 22. April 2023, 00:04 Uhr
Über Magie, Melancholie und Kino als Medizin gegen den Weltschmerz
Olivia Colman als Hilary Bild: Disney

Bond-Regisseur Sam Mendes feiert sein Kinodebüt als sensibler Drehbuchautor.

Selbst wenn man auf einen Academy Award (für "American Beauty") und drei Oscar-Nominierungen (für "1917") zurückblicken kann, gibt es noch erste Male im Film: Mit "Empire of Light" legt der Brite Sam Mendes ("Skyfall") ein Debüt vor. Nach neun Regiearbeiten ist "Empire of Light" das erste Werk, das auf einem Drehbuch basiert, das allein der 57-Jährige schrieb.

Wer Mendes’ Arbeiten kennt, wird schnell spüren, dass diese, die er auch inszeniert hat, anders ist. Schwierig wird es für Filmfans, die viel konkrete, ins Auge springende Handlung bevorzugen. Für jene, die sanft aufgehende Atmosphären, Andeutungen und Geschichten lieben, die sich aus Charakteren entwickeln, wird es ein Fest.

Im Zentrum stehen eine Frau, die eine unsichtbare Last trägt, ein junger Mann, der nicht weiß, wohin sein Leben geht, und ein einmaliger Ort: das Kino "Empire", das in den 1980ern an der Strandpromenade eines britischen Küstenstädtchens thront. Hier arbeiten Hilary, Oscar-Preisträgerin Olivia Colman (49, "The Favourite"), und Stephen, gespielt von der britischen Entdeckung Michael Ward (25). Sie reißen Karten ab, sitzen an der Kasse und fangen im verwaisten Obergeschoss etwas an, was die einen eine Affäre, die anderen eine Beziehung fürs Leben nennen würden.

Sie ist doppelt so alt wie er. Er ist schwarz, sie weiß. Worauf wird das hinauslaufen? Aus der Antwort entwickelt der Regisseur Mendes ein Sittenbild des Großbritanniens der Thatcher-Ära, genauso wie eines der Moderne: Rassismus, Frauenfeindlichkeit, wirtschaftlicher Abschwung und eine Frage, die so alt ist wie das Kino selbst: Wird es überleben? Das Einzige, was man dem Drehbuchautor Mendes ankreiden kann, ist die seltsam stereotype "böse" Figur des Kinobesitzers, die der dritte Oscar-Sieger im Bunde, Colin Firth, würdevoll, aber nicht nur überzeugend spielt.

Ansonsten ist "Empire of Light" eine von brillanten Bildern (Kamera: Oscar-Sieger Nummer vier, Roger Deakins) geprägte Ode auf die Schönheit des Verfalls und den Glanz des Weitermachens, in der sich ein Fest des Schauspiels mit der Magie des Kinos verbindet. Eine Arbeit, die erinnert, warum ein Film Balsam für die Seele sein kann.

"Empire of Light": GB/USA 2022, 116 Min., jetzt im Kino

OÖN Bewertung:

Der Trailer zum Film:

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Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
Nora Bruckmüller

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