"Dumbledores Geheimnisse": Taschenspielertricks statt Magie
Der dritte Teil von J. K. Rowlings "Phantastische Tierwesen"-Reihe gibt sich politisch, leidet aber an mangelndem Witz und Charme.
Die Zauberstäbe werden wieder gezückt: Mit "Dumbledores Geheimnisse" kommt jetzt der dritte Teil der "Phantastische Tierwesen"-Reihe in die Kinos. Wie man es von J. K. Rowling gewohnt ist, wird dabei nicht mit zauberhaften Wesen und großen Gesten gegeizt. Eddie Redmayne schlüpft erneut in die Rolle des naiven Newt Scamander. Er wird von Dumbledore (Jude Law) beauftragt, sich an die Fersen von Grindelwald (Mads Mikkelsen) zu heften, bevor dieser einen Krieg zwischen magischer und nicht-magischer Welt vom Zaun bricht.
Man merkt es schnell: Es wird politisch. War Grindelwald zuletzt noch auf der Flucht, dauert es im totalitären System nicht lange, bis der Schurke sogar als Kandidat für die Wahl der Internationalen Vereinigung der Zauberer gehandelt wird. Dafür trägt der deutsche Zaubereiminister Anton Vogel (Oliver Masucci) Sorge. Der Besuch in Berlin wird für Scamander zum Augenöffner, was den Fanatismus in den eigenen Reihen betrifft.
Es ist eine abenteuerliche Reise an bisher nicht gekannte Orte der Magie, die Regisseur David Yates basierend auf dem von Rowling mitverfassten Drehbuch inszeniert. Sie ist an vielen Stellen aber auch beliebig und wirr geworden. Auch ist der so humorvolle Touch unter die Räder gekommen. Politische Geplänkel und Taschenspielertricks können leider nicht wettmachen, was "Dumbledores Geheimnisse" an Charme einbüßt. Wie beim Vorgänger fühlt sich hier vieles wie eine Vorbereitung dafür an, was noch kommen mag. Immerhin bekommt man Jude Law zu Gesicht: Der Brite legt seinen Dumbledore mit großer Selbstverständlichkeit an. Mads Mikkelsen kann nach dem Ausstieg von Johnny Depp als Grindelwald zwar nicht glänzen, ist aber ein solider Bösewicht. (APA)
Fantastische Tierwesen: Dumbledores Geheimnisse": England/USA 2022, 142 Minuten, Regie: David Yates
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