Coronakrise: Im Kremstal poppte ein Autokino auf
INZERSDORF. Das Autokino war der Treffpunkt der motorisierten Generation der 70er Jahre. Dann waren der bei der Seitentür eingehängte Lautsprecher und Snacks hinter dem Lenkrad passé, und auch für die Kinobetreiber rechnete sich der Aufwand im Freien nicht mehr.
Jetzt aber machte der Kirchdorfer Kinobetreiber Gerald Schmidlehner während der Sperre wegen des Coronavirus die Not zur Tugend. Möglichkeiten heutiger Digitalisierung nutzend, bietet er Nostalgie, im Auto einen Film zu schauen und Chips zu knabbern. Der ebenfalls im Lockdown zur Untätigkeit gezwungene Chef der Vorchdorfer "3W Handelsgesellschaft" Walter Weishäupl stellte auf dem Schulungsplatz der Fahrschule Staudinger seine Videowall wieder auf, nachdem Schmidlehner bereits für "A Star Is Born" (4. Juni) und "Fifty Shades of Grey" (5. Juni) die Live-Streaming-Rechte erworben hat und mit den Verleihern über Blockbuster für weitere Termine verhandelt. Und für den Soundtrack reicht niemand mehr einen Lautsprecher durchs Fenster, sondern das Freie Radio B138 sendet die Tonspur auf einer eigenen Frequenz über die Autoradios. "Wir machen jetzt gemeinsam als Pop-up Autokino bis zum erlaubten Kinoneustart", sagt Julian Ehrenreich von Radio B138. Wegen Corona dürfen die Kinobesucher die Fahrzeuge nur mit Maske verlassen, wenn sie Snacks kaufen oder auf die Toiletten im Klo-Bus müssen. Tickets (online im Kirchdorfer Kino) werden bei geschlossenem Fenster abgebucht.