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Brad Pitts Höllenritt durch das Weltall

Von Nora Bruckmüller   21.September 2019

"Ad Astra" ist ein Film, der auf bestechende Weise wie aus unserer Zeit gefallen wirkt. Denn die Arbeit in der Regie des New Yorkers James Gray ist ein Gegenentwurf zum oftmaligen Standard des Weltraumfilms. Der ist ja meist wie die moderne Welt – schnell, hektisch, komplex und eine Ode an die Überhöhung des ewigen, männlichen Weltenbezwingers.

Doch Major Roy McBride, verkörpert von Brad Pitt, ist anders als viele Kino-Astronauten davor.

Der Sohn von Raumfahrt-Legende Clifford McBride (Tommy Lee Jones) wirkt stets, als wäre er so gestählt, dass er in jedem Moment für die Menschheit dorthin reisen könnte, wo sie noch nie zuvor gewesen ist. Doch dann muss er auf eine Mission, die so verloren scheint, wie er sich selbst darin zeigen wird: Er soll ans Ende des Sonnensystems, um seinen tot geglaubten Vater zu finden. In einer isolierten Raumstation wahnsinnig geworden, scheint er das Universum zu terrorisieren.

Coolness und Selbstkontrolle

Je weiter die Erde hinter dem Sohn liegt, je näher der dem Vater kommt, umso intensiver spürt man, wie zerbrechlich das Fundament ist, auf dem Roy McBride seine Identität gebaut hat.

In dem Mann, der Coolness wie einen Maßanzug trägt, steckt ein hilfloser Narr, der auf den Verlust des Vaters – in dessen Schatten stehend – mit absoluter Abschottung und Selbstkontrolle reagiert. Pitt, der bereits in Quentin Tarantinos "Once Upon A Time... In Hollywood" brillierte, trägt diese Maskerade so exzellent ab, dass man sich dem schmerzhaften Prozess zu gerne aussetzt.

Sein Spiel ist wie der von Gray fabelhaft erzählte Film – es gibt keine harten Schnitte, bloß langsames Loslösen, das man Schritt für Schritt mitgeht. Festgehalten in edlen, oft goldenen Bildern im harten Gegensatz zur kalten Isolation, die das All zur idealen Arena für sein Ringen macht.

"Ad Astra": USA 2019, 124 Min.,

OÖN Bewertung:

Der Trailer zum Film:

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23. April 2024