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"Watchmen - Die Wächter": Comic-Farbkleckse im Endzeitgrau

Von Von Julia Evers, 07. März 2009, 00:04 Uhr
Der Comedian, ein Watchman Bild: UPI

„Watchmen – Die Wächter“ (USA 2009, 160 Min.) Regie: Zack Snyder (Megaplex, Cineplexx)
OÖN Bewertung: 3 von 6 Sternen Vietnam ist besiegt. Richard Nixon tritt seine dritte Amtszeit an.

Vietnam ist besiegt. Richard Nixon tritt seine dritte Amtszeit an. Düsterkeit herrscht in den Vereinigten Staaten von Amerika, in denen die „Watchmen“ regieren – eine Gruppe von Verkleideten, die ausgezogen sind, um Schurken das Handwerk zu legen, und die selbst zu Schurken, zu Mördern und Vergewaltigern verkommen sind.

Als der Comedian, einer aus ihrer grell-maskierten Mitte, ermordet wird, weiß das wandelnde Farbklecks-Gesicht Rorschach, dass ihm nicht mehr viel Zeit bleibt – weil ihm entweder die Rächer oder der drohende Atomkrieg das Licht ausblasen werden. Doch Silk Spectre, Night Owl und sogar der seit einem Atomunfall als blau leuchtender Übermensch strahlende Dr. Manhattan sind mit anderen Dingen beschäftigt.

Alan Moores „Watchmen“-Comics gelten in den USA, im Mutterland dieses Genres, als legendär. Als einziges Graphic Novel haben sie es in die „Time“-Liste der 100 besten literarischen Werke des 20. Jahrhunderts geschafft.

20 Jahre wagte keiner die Verfilmung in Angriff zu nehmen, erst Zack Snyder („300“) vereinte knallbunte Comicgestalten und düstere Endzeitstimmung im Kino.

Von der ersten Sekunde an taucht er den Zuschauer in einen Bilderrausch, der seinesgleichen sucht. Selten wurde die Ästhetik eines Graphic Novels so beeindruckend auf die Leinwand übersetzt. Mächtig, imposant und in getragener Langsamkeit wird über das Wesen der Menschheit und des Krieges philosophiert, werden Köpfe gespalten und Hände abgehackt.

Doch die explizite Brutalität geht dem Zuschauer näher als die Geschichte selbst. Die driftet zwischen komplizierter Figureneinführung, Vor- und Rückblenden in die Vernachlässigbarkeit ab, Spannung treibt den Bildermotor nie an. Über einhundertsechzig Minuten Film kann das dazu führen, dass jede einzelne von ihnen fühl- und zählbar wird.

Neue Wege in spektakuläre Bilderwelten im Genre der Comicverfilmungen haben die „Watchmen“ bestimmt beschritten. Schade nur, dass Regisseur Zack Snyder ihnen dabei nicht ein wenig Dampf gemacht hat.

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