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„Unter Bauern – Retter in der Nacht“: Unter Todesangst vor den Nazis versteckt

Von Von Lukas Luger   24.Dezember 2009

„Unter Bauern – Retter in der Nacht“: (D 2009, 90 Min.), Regie: Ludi Boeken (Moviemento, Cineplexx, Megaplex)

OÖN Bewertung:

Die Verfilmung der 1965 erschienen Memoiren der Jüdin Marga Spiegel, deren Familie zwei Jahre lang von Bauern vor den Nationalsozialisten versteckt wurde, ist eine vertane Chance. Noch dazu eine leichtfertig vergebene.

Der Plot? Nur knapp entgeht die jüdische Pferdehändler-Familie Spiegel aus dem westfälischen Ahlen 1943 ihrer Deportation in den Osten. Und damit wohl auch dem sicheren Tod. Auf dem Bauernhof eines ehemaligen Kriegskameraden ihres Mannes Siegmund (Armin Rohde) finden Marga (Veronica Ferres) und ihre Tochter Karin (Louisa Mix) Unterschlupf. Ein nervenzerreißendes Versteckspiel. Werden sie von den NS-Schergen entdeckt, droht allen Beteiligten die Todesstrafe. Den Juden und den Helfern.

In den dunkelsten Stunden

„Unter Bauern“ erzählt eine Geschichte von Zivilcourage, aber auch von der totalen Durchdringung einer ländlichen Lebenswelt mit blindem Hass und Fanatismus. Eine wahre, doch beinahe vergessene Geschichte, die zeigt, dass Menschlichkeit und Mitgefühl auch in den dunkelsten Stunden existieren.

Erzählt wird dieser berührende Stoff allerdings mit für die große Kino-Leinwand untauglichen Mitteln. Regisseur Ludi Boeken gelingt es nicht, der Geschichte filmisch Leben einzuhauchen. Die Charaktere bleiben Klischees, Abziehbilder beinahe. Plakativ reiht der 90-minütige Film, mit stets hoch erhobenem moralischen Zeigefinger, Szene an Szene hintereinander. Zwischentöne? Komplexität? Dramaturgie? Leider Fehlanzeige.

Was bleibt, ist ein Film, bei dem der Wille für das Werk steht. Dafür hätte allerdings auch ein straffer inszenierter Fernsehfilm gereicht.

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28. März 2024