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„Carlos – Der Schakal“: Der Schakal und die Tage des Terrors

Von Von Lukas Luger, 03. November 2010, 00:04 Uhr
Der Schakal und die Tage des Terrors
OPEC-Überfall: „Hinter jeder Kugel steckt eine Idee.“ Bild: polyfilm

„Carlos – Der Schakal“: (FRA/D 2010, 187 Minuten), Regie: Olivier Assayas, ab 5.11. OÖN Bewertung: „Hinter jeder Kugel steckt eine Idee“. Er war der meistgesuchte Terrorist der Welt, ein narzisstischer Playboy, von Waffen und ...

„Carlos – Der Schakal“: (FRA/D 2010, 187 Minuten), Regie: Olivier Assayas, ab 5.11.

OÖN Bewertung:

„Hinter jeder Kugel steckt eine Idee“. Er war der meistgesuchte Terrorist der Welt, ein narzisstischer Playboy, von Waffen und schönen Frauen fasziniert, ein käuflicher Opportunist.

Der Film von Olivier Assayas setzt Ilich Ramírez Sánchez alias „Carlos der Schakal“ ein Denkmal. Aber eines, das der Hauptfigur nicht gefallen wird. Assayas gelingt mit seiner 187-minütigen Biografie, was den Machern des thematisch ähnlich gelagerten „Der Baader-Meinhof-Komplex“ vor einigen Jahren verwehrt blieb: er blickt hinter die Oberfläche aus pathetischer Revolutionsrhetorik und ungehemmter Gewalt.

„Carlos – Der Schakal“ ist eine cineastische Demontage: Der oft romantisch verklärte Guerillakämpfer aus Venezuela ist trotz seiner antikapitalistischen Sprüche kein versierter politischer Ideologe. Er kämpft nicht für ein Ziel, er tötet für den Ruhm und die Aufmerksamkeit. Er sonnt sich genüsslich im medialen Blitzlichgewitter, genießt die Angst in den Augen seiner Gegenspieler. Anstatt seine eigene Haut zu riskieren, tauscht er das Leben seiner Geiseln bei Gelegenheit gegen klingende Münze.

Edgar Ramirez brilliert als selbstverliebter Killer, der in seinem Größenwahn nicht begreift, dass er kein unangreifbarer „Popstar des Terrorismus“ ist, sondern nur williger Spielball politischer Mächte.

Der filmische Höhepunkt ist ohne Zweifel das unheimlich rasant geschnittene Attentat auf die OPEC-Zentrale in Wien im Dezember 1975, bei dem unweigerlich der Atem stockt. Gegen Ende holpert „Carlos“ leider, wechselt fast im Minutentakt Zeit und Ort. Trotzdem: ein immens wichtiger Film.

Info: Am 7., 14. und 21. November läuft im Linzer Moviemento auch die 330-minütige Langfassung des Films

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