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"Erde": Die Spuren der Zerstörung

Von Silvia Nagl   18.Mai 2019

Unvorstellbare 150 Millionen Tonnen Erde und Gestein werden täglich durch von Menschen betriebene Maschinen bewegt. Es sind Bilder wie ästhetisch komponierte Gemälde, wenn der Wiener Dokumentarfilmer Nikolaus Geyrhalter aus der Vogelperspektive Bergwerke und Großbaustellen, Minen und Steinbrüche in Kalifornien, Österreich, Ungarn, Italien, Spanien und Kanada zeigt.

Riesige Bulldozer fahren winzigen Ameisen gleich im kalifornischen San Fernando Valley, wo Berge abgetragen werden, um eine komplett neue Stadt entstehen zu lassen. Auch der Brenner-Basistunnel ist Schauplatz für diese faszinierende Bilderwelt. Mit 64 Kilometern Länge wird der Tunnel zwischen Österreich und Italien die weltweit längste unterirdische Eisenbahnverbindung, deren Fertigstellung für 2027 geplant ist. Maschinen fressen sich täglich ein paar Meter weiter ins Finstere – "und über uns sind 1000 Meter Berg", wie einer der Arbeiter sagt. 250 Tonnen Material werden für 1,7 Meter Länge Tunnel entfernt…

Es sind Zahlen, die erschüttern und auch Angst machen, was wir unserem Planeten antun. Noch beängstigender wird es in Deutschland im mit Atommüll verseuchten Salzbergwerk Asse, in das radioaktiver Abfall seit Jahrzehnten hineingeschüttet wird: 1000 Fässer pro Monat. Nun wird versucht, das Salzbergwerk "dichter" zu machen, aber was in Zukunft sein wird? Das können die damit betrauten Wissenschafter nicht sagen.

Nikolaus Geyrhalter setzt wiederum mehr auf die Macht der Bilder als auf jene der Worte. In den Interviews lässt er die Menschen erzählen von ihrer Arbeit, auf die sie meist stolz sind, aber auch Bewusstsein für die Zerstörungen zeigen, die sie dabei anrichten.

Wieder eine informative, aber auch erschreckende Doku des 47-jährigen Filmers, der international wohl auch zu den Wichtigsten und Besten seines Genres zählt.

"Erde", A 2019; 115 Min.

OÖN Bewertung:

 

Der Trailer zum Film:

 

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24. April 2024