Kammerspiele: Higer beendet die Pause mit Nestroy
Heute, Mittwoch (19.30 Uhr), öffnet sich im Landestheater der erste Vorhang nach der Corona-Pause.
In den Linzer Kammerspielen gestaltet Christian Higer Johann Nestroys Operette "Häuptling Abendwind oder das gräuliche Festmahl" (Musik von Jacques Offenbach) zur One-Man-Show um, die sich "auf einer der fernsten Inseln Australiens Anfang der 1860er-Jahre" ausbreitet und auf kannibalische Weise diplomatische Verwirrungen unter vermeintlich Zivilisierten durch den Kakao zieht. Stand gestern, 17 Uhr, waren noch vier von knapp 100 aufgelegten Karten (Einheitspreis: 15 Euro) zu haben. Nach der dreimonatigen Corona-Pause ist der Andrang des Publikums auf den Sonderspielplan des Landestheaters enorm.
Tags darauf folgt erneut in den Kammerspielen (19.30 Uhr) Helmuth Häusler, der mit dem Monolog der flämischen Autorin Lot Vekemans klären möchte, wer "Judas" wirklich war. Und nicht nur das: Häusler wird zudem die Beweggründe des Jesus-Verräters offenbaren.
Stifter mit Zither
Ebenfalls morgen, Donnerstag, kommt es im Linzer Schlossmuseum zu einer Uraufführung: OÖN-Kolumnist Klaus Huber wird ab 19.30 Uhr aus Adalbert Stifters Text "Die Pechbrenner" lesen. Die eindringliche Erzählung handelt von einer Familie, die in Zeiten grassierender Pest in den tiefen Böhmerwald flüchtet. Abstand zu halten wird schon damals als wichtigstes Mittel, sich selbst zu schützen, erkannt. Doch die Katastrophe bleibt nicht aus, denn das geforderte "Social Distancing" wird von Unbelehrbaren nicht ernst genommen. Ein besonderes Erlebnis beschert Zither-Professor Wilfried Scharf, der zu der Lesung auf seinem Instrument improvisiert. Der Eintritt ist frei. Anmeldungen unter Tel: 0664/6007252365