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Josephine Baker wurde in das Pariser Panthéon aufgenommen

Von Karin Schütze   03.Dezember 2021

Sie war Sängerin, Revuetänzerin, Widerstandskämpferin und Bürgerrechtlerin. Am Dienstagabend wurde Josephine Baker (1906-1975) als sechste Frau – und erste dunkler Hautfarbe – in den Pariser Panthéon, die französische Ruhmeshalle für große Persönlichkeiten, aufgenommen. Das Datum ist mit Bedacht gewählt: Am 30. November 1937 hatte sie den Franzosen Jean Lion geheiratet und war seitdem französische Staatsbürgerin. "Josephine Baker verteidigte nicht eine Hautfarbe. Sie hielt eine gewisse Idee des Menschen hoch und engagierte sich für die Freiheit des Einzelnen", sagte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, dem die Aufnahme in den Panthéon obliegt, bei der feierlichen Zeremonie. Sogar der Eiffelturm glitzerte für die 1906 in Missouri geborene Künstlerin und Kämpferin.

Als uneheliches Kind einer Wäscherin wuchs Josephine in ärmlichen Verhältnissen auf. Als Achtjährige arbeitete sie als Dienstmädchen. Als Elfjährige erlebte sie ein Pogrom in East St. Louis, bei dem bis zu hundert Menschen, überwiegend Afroamerikaner, ermordet wurden. Ein prägendes Erlebnis, das sie zur Kämpferin gegen Rassismus werden ließ. Gegen ihren Willen wurde die 13-Jährige verheiratet, die Ehe hielt einige Wochen. Im selben Jahr, 1919, stand sie erstmals als Komparsin im Booker Washington Theatre in St. Louis auf der Bühne. Als 19-Jährige ging sie auf Europatournee. Abseits der Bühne kämpfte sie gegen das NS-Regime – ab 1940 unterstützte sie die französische Résistance – und für die Rechte der Afroamerikaner. Sie starb 1975 an einer Gehirnblutung, kurz nach ihrem in Paris gefeierten 50-jährigen Bühnenjubiläum. Bakers Aufnahme in den Panthéon wohnten auch neun ihrer zwölf Adoptivkinder bei. Ein persönliches Denkmal setzte Brian Bouillon seiner Mutter mit seiner kürzlich erschienenen Hommage "Joséphine, l’Universelle". 

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