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"In der Band zu sein, ist wie in einer Ehe – nur ohne Sex"

Von Lukas Luger   18.Juni 2019

Sein Mundwerk ist so schnell wie seine Finger an der Gitarre. Toto-Gitarrist Steve Lukather ist auch mit 61 Jahren noch eine Urgewalt. Am 28. Juni kommt Lukather mit Toto als Headliner des Clam Rock Festivals nach Oberösterreich.

OÖN: Vor kurzem veröffentlichten Toto die große "All In"-Box mit 17 LPs und 13 CDs – und einem "Old Is New" betitelten Raritätensampler. Wie kam diese Raritätensammlung zustande? Lauern noch viele unveröffentlichte Schätze im Toto-Archiv?

Steve Lukather: Wir hatten das Ding eigentlich als auf 2000 Stück limitierte Vinyl-Box veröffentlicht. Die Nachfrage nach diesem Sammlerstück war so gigantisch, dass die Box sofort ausverkauft war. Als mich Sony fragte, ob wir nicht eine etwas kostengünstigere Neuauflage machen sollten, habe ich Ja gesagt. Wir haben nicht viele unveröffentlichte Songs herumliegen, es war ein echter Kampf, "Old Is New" zusammenzustellen (lacht).

Ein Kampf, der sich gelohnt hat?

Absolut. Der neuen Technologie sei’s gedankt. Wir konnten ein paar uralte Sachen, die wir vor 30, 35 Jahren eingespielt hatten, digital wiederherstellen, einzelne Parts neu zusammensetzen und weiter daran arbeiten. Wir spielten quasi mit unseren 25-jährigen Ichs zusammen. Allerdings mussten wir neue Refrains schreiben, denn die alten waren alle scheiße. Jetzt klingt "Old Is New" echt toll, fast wie eine neue Toto-Platte.

Apropos, es gibt auch eine neue, in Amsterdam mitgeschnittene Live-CD. Welche Erinnerungen haben Sie an diesen Abend?

Es war ausverkauft, eine Riesenhütte. Das bedeutet uns wahnsinnig viel, dass wir so etwas nach 40 Jahren als Band noch zusammenbringen. Das Lustige an Live-Alben ist ja: Du spielst den besten, wildesten und inspiriertesten Auftritt garantiert am Tag, nachdem du eine Show mitgeschnitten hast! Das ist ein Naturgesetz. Hey, die Platte ist nicht perfekt, aber sie macht Spaß.

Spaß haben derzeit offenbar auch Toto. Die Band wirkt sehr geschlossen, konzentriert und doch entspannt. Stimmt der Eindruck?

Der Eindruck täuscht nicht. Es läuft fantastisch. Sicher, wir streiten wie Brüder und gehen uns oft auf die Nerven. In der Band zu sein, ist wie in einer Ehe – nur ohne Sex. In meinem Alter ist das allerdings auch schon egal, da spielen die meisten Männer sowieso nur noch Golf.

Macht Ihnen das Älterwerden zu schaffen?

Es ist ein schräges Nomadenleben, das ich führe: zwei Stunden auf der Bühne, 22 Stunden Einsamkeit. Mein Jetlag stammt noch vom September 2017. Meine Schultern sind kaputt, aber für einen alten Hund von 61 Jahren, der versucht hat, sich zu Tode zu saufen, bin ich ganz gut in Form. Wenn du in diesem Business sein willst, musst du die Schläge einstecken. Ich kenne nichts anderes, will auch nichts anderes. Nimmt man mir den Wahnsinn weg, wäre ich nicht mehr ich.

Welche Lüge über Sie hat Ihnen am besten gefallen?

Ich soll eine Perücke tragen (lacht). Das ist nur der Neid, weil ich ein alter Trottel mit tollen Haaren bin.

Welche Pläne hegen Sie?

Ich arbeite an einer Doku, die 2020 erscheint. Drehen wird sich der Film um die letzte "goldene Ära" der Sessionmusiker zwischen 1976 und 1996. Nigel Cole, der die Springsteen-Doku "Born To Run" gemacht hat, wird Regie führen.

OÖN-Konzertsommer

23. Juni: Bryan Adams
26. Juni: Rod Stewart
28. Juni: Clam Rock Festival u. a. mit Toto und Jethro Tull
29. Juni: ZZ Top & Foreigner
30. Juni: 30 Seconds To Mars
5. Juli: Sting
2. August: Scorpions
9. & 10. August: Seiler&Speer, EAV, W. Ambros, am 10. mit Folkshilfe und Schiffkowitz

Tickets: OÖN-Tickethotline unter Tel. 0732/ 7805-805 sowie in den OÖN-Verkaufsstellen Linz, Wels und Ried.

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25. April 2024