Im Rausch der Sinne
Ab heute im Zentrum von Linz – ein fantastischer Mix zwischen gelungenem künstlerischen Anspruch und Leutseligkeit:
Dieser Sinnesrausch im OÖ. Kulturquartier (und auf dessen Dächern) wird seinem Namen gerecht. Ab heute ist dieser von den OÖN präsentierte, fantastische Spagat aus gelungenem künstlerischen Anspruch und Leutseligkeit samt vielen Anregungen zum Mitmachen bis 13. Oktober geöffnet.
Die Arbeiten von 26 internationalen Künstlern, darunter Kapazunder wie Achim Freyer, Lokalmatador Helmuth Gsöllpointner oder Josef Linschinger, heben diesen Sinnesrausch weit über den teilweisen Volksfest-Charakter des Formats hinaus.
Video: Eröffnung des Linzer "Sinnesrausch – Kunst und Bewegung"
Fest fürs Volk – mit Anspruch
Weil alle Installationen aber die Sinne berühren werden, mutieren sie dennoch zum Fest fürs Volk, für alle. Die beiden Kuratorinnen Genoveva Rückert und Katharina Lackner sind für diesen sehr empfehlenswerten Sinnesrausch von der kleinstmöglichen typografischen Zeichensetzung ausgegangen – dem Punkt. Daraus ergaben sich fantastische Ideen.
Darunter eine Art "Ur-Synthesizer" des Grazer Künstlers Constantin Luser. Sein Instrument spuckt Töne aus, ohne berührt zu werden.
Aus Stoff und Ventilatoren hat die taiwanesische Künstlerin Te-Yu Wang einen gigantischen gelben Ballon fabriziert, der begangen und beschwebt werden kann. Ganz finster wird es in Gianni Colombos Installation elastischer Schnüre, deren beliebige Beweglichkeit im Schwarzlicht erkennbar wird.
Helmuth Gsöllpointners "Die Runde" zeigt die raffinierte (Porit-) Arbeit der Linzer Stahlstadtkunst-Ikone. "Ich kam damals bei der Arbeit an meinen Teleskop-Plastiken in einen richtigen Sinnesrausch" sagt Gsöllpointner, dessen Arbeiten niemals Abfall abwerfen.
William Forsythes "City of Abstracts" ist eine gelungene Lustbarkeit, die dem Betrachter ein zeitverzögertes, elastisch-verzerrtes Spiegelbild zeigt.
Die begehbare Installation "Tube Linz" ist ein aus blauen Schnüren geknüpfter Parcours, ideal für Kinder und das Kind im Manne.
Ganz in Rot hingegen bietet sich eine Arbeit namens "Common Clearings" den Besuchern zur Begehung an.
Zum Schluss Wasser und Turm
Oben, auf dem Dach des OK angekommen, mündet die Ausstellung in das bekannt-beliebte Familienprogramm: vorbei an Wasserfontänen (von Benjamin Bergmann), hinauf auf den Holzturm mit einem aufregenden Blick über die Stadt.
Fazit: ein Sinnesrausch, den man sich geben muss.
Sinnesrausch
Dauer: Von 24. Mai bis 13. Oktober im OÖ. Kulturquartier
Öffnungszeiten: täglich von 10 bis 20.30 Uhr (vor und nach den Sommerferien ist dienstags nur für angemeldete Gruppen geöffnet)
Führungen: täglich um 17.30 Uhr ohne Anmeldung
Eintritt: Erwachsene 10 Euro, Kinder bis 6 Jahre freier Eintritt.
OÖNcard: 1,50 Euro Rabatt