"Im Kraut": Wandelbare, wuchernde Kunst im Botanischen Garten
Die Jahresausstellung des Egon-Hoffmann-Atelierhauses zeigt Arbeiten, die sich in die Natur einfügen und sich durch sie verändern.
Ein Ausstellungsbesuch wie ein Parcours, wie eine Schatzsuche: "Im Kraut" nennt sich die Schau, deren einzelne Werke sich derzeit über den Linzer Botanischen Garten verteilen. Was ist hier Kunst, was ist Natur? Zwischen den bunten und faszinierenden Pflanzen sind Kunstwerke, die sich mit der Zeit verändern und in die Umgebung einpassen, zu entdecken. Wie eigentümliche Lebewesen stecken die Objekte, Gemälde, Installationen, Stickereien und Medienkunstwerke der Künstlerinnen und Künstler des Egon-Hoffmann-Atelierhauses zwischen den Gewächsen. Winzige, poetische Gemälde von Tieren und Landschaften sind neben den Kakteen im Gewächshaus verteilt ("Überleben", Armin Haller), Betonobjekte dienen Mauerbienen und anderen Insekten als "Hotel" ("Utobeea", Katharina Anna Loidl), ein Messingbett ist im Boden versenkt und lädt zum Blick nach oben ein ("bed", Betty Wimmer), eine essbare Skulptur stellt Tieren Futter zur Verfügung und ist gleichzeitig ein Selbstporträt ("eat the artist", Maria Bichler), eine Installation aus Kübeln verändert die Erde, auf der sie steht ("Vegetationszirkel", Roland Wegerer), ein Schriftzug aus Draht fügt sich wie ein goldenes Spinnennetz zwischen Äste eines Strauches ("Ein Blatt in diesem Garten", Sonja Meller). Diese Beispiele sind nur einige der vielfältigen Kunstwerke, die sich quer über den Botanischen Garten verteilen.
Kunst im Wandel
Besonders interessant wird sein, die Ausstellung über den Sommer mehrmals zu besuchen. Einige Kunstwerke werden sich über die Monate verändern. Bis 27. Oktober kann man die Einbettung der Kunst in die Natur des Botanischen Gartens noch beobachten. (hw)
Ausstellung: "Im Kraut", bis 27. Oktober, 9–19 Uhr bzw. 9–17 Uhr (Gewächshäuser), Roseggerstraße 20, Linz. Beteiligte Kunstschaffende: Cécile Belmont, Maria Bichler, Gregor Graf, Margit Greinöcker, Armin Haller, Elisabeth Kramer, Katharina Anna Loidl, Sonja Meller, Edith Stauber, Georg Seyfried, Roland Wegerer, Betty Wimmer