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Herbert von Karajan: Die Ära des uneingeschränkten Alleinherrschers

29. Juli 2020, 00:04 Uhr
Die Ära des uneingeschränkten Alleinherrschers
Herbert von Karajan Bild: dpa

100 Jahre Salzburger Festspiele: Herbert von Karajan (1908-1989) etablierte das Festival auf der großen Weltbühne.

Natürlich führt an Karl Böhm kein Weg vorbei, und an den Verdiensten von Gerard Mortier als Erneuerer der Festspiele ist auch nicht zu rütteln. Dennoch war nach dem Zweiten Weltkrieg kein anderer künstlerischer Vor- und Querdenker für Salzburg so prägend wie Herbert von Karajan (1908-1989). Unter seiner autoritären Leitung wuchs die künstlerische Sommer-Unterhaltung zum Flaggschiff der weltweiten Kulturszene.

Karajan war ein Kind Salzburgs, er wurde wenige hundert Meter vom heutigen Festspielbezirk entfernt geboren. Seine persönliche Geschichte mit den Festspielen begann 1933, als er die Bühnenmusik von Max Reinhardts legendärer "Faust"-Inszenierung dirigierte. Zum Durchstarter wurde er allerdings erst nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs und nach Aufhebung des Dirigierverbots für das einstige NSDAP-Mitglied 1947.

1948 dirigierte Karajan Glucks "Orpheus" – als erste Opernauffüh

rung in der Felsenreitschule. Aber erst mit dem Tod Wilhelm Furtwänglers begann Karajans Zeit in Salzburg wirklich: 1956 wurde er zum künstlerischen Leiter ernannt – ein Posten, den Karajan bis 1960 bekleidete. Aber auch wenn der Maestro ab 1964 nur noch Mitglied des Direktoriums war, so war doch stets klar, wer an der Salzach die Fäden zog.

Karajan wollte expandieren, um jeden Preis: 1960 eröffnete er mit dem "Rosenkavalier" das von Clemens Holzmeister gestaltete Große Festspielhaus. Bald schon wurde Karajan das Sommerkleid zu eng, also gründete er 1967 die Osterfestspiele, die er bis zu seinem Tod leitete und denen sechs Jahre später die Pfingstkonzerte folgten – die heute unter dem Namen Pfingstfestspiele firmieren.

Karajan verstärkte den musikalischen Zweig der Festspiele und holte alle Stars der Branche. Inhaltlich versicherte sich der Verkaufsbewusste vornehmlich mit weitgehend risikofreien Werken, die im Spielplan bereits etabliert waren.

1989 starb Karajan in seinem Haus in Anif – am 16. Juli, nur einen Tag nach seiner letzten Probe für die Verdi-Oper "Maskenball", mit der die Spielzeit eröffnet werden sollte.

  • Video: Vorbereitungen für Salzburger Festspiele
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3  Kommentare
3  Kommentare
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susisorgenvoll (16.665 Kommentare)
am 30.07.2020 05:27

Unter Karajan konnte man in Salzburg Opern auch noch genießen! Sie wurden genau so aufgeführt, wie Komponist und Librettist es vorgesehen hatten. Heute hingegen kann schon ein Park zur Müllhalde mutieren, wenn ein "zeitgeistiger" Regisseur es so will. Da kaufe ich mir lieber CDs und gehe in Solistenkonzert, Liederabende etc., bevor ich stundenlang mit geschlossenen Augen einer Oper lausche, damit mich der Horror wegen Regie und Bühnenbild nicht überfällt!

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Orlando2312 (22.315 Kommentare)
am 29.07.2020 12:14

Der immer noch kultisch verehrte Dirigent war schon 1933 (!) Mitglied der NSDAP. Wie es scheint war er mehr als nur ein Opportunist.

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wiedanix (136 Kommentare)
am 30.07.2020 02:07

Das ist ja auch nicht der Grund der Verehrung.

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