Herbert Pixner, die Naturgewalt
Der Südtiroler und seine Band packten am Samstag mehr als 2500 Zuhörer auf dem Vorplatz des Linzer Mariendoms mit ihrer Kunst musikalischen Erzählens.
Vier Paar Hände, die mehr als 2500 Menschen abwechselnd zu aufbrandendem Applaus bewegen und andächtigem Genuss verführen. So könnte man das Konzert der Gruppe "Herbert Pixner Projekt" am Samstag vor dem Linzer Mariendom zusammenfassen.
So beeindruckend diese Bilanz in nüchternen Zahlen klingen mag, so wenig erfasst sie doch das musikalische Leben, das ihr vorausging. Denn Herbert Pixner, Anführer an der Harmonika, Heidi Pixner an der Harfe, der Osttiroler Werner Unterlercher am Kontrabass und der Bozener Gitarrist Manuel Randi beherrschen das leidenschaftliche "Mehr als die Summe bloßer Teile". Die Truppe ist beispielgebend dafür, wie virtuos durchdrungene Komplexität von Instrumenten, Noten, Takten, Tempi, Harmonien und Interaktionen Funken schlägt, die richtig zünden. Einerseits natürlich beim Publikum, andererseits in der Synthese der ureigensten Kunst "der Tiroler" – des alpinen, volkstümlichen Genres – mit erotisch schwerem Saxophon-Blues, einschneidendem Rock, Südländischem bis Slawischem.
Der 43-jährige Pixner, der mit Schwester Heidi und vier Brüdern auf einem Bergbauernhof im Südtiroler Passeier Tal aufwuchs, war spürbar in seinem Element, an "diesem magischen Ort, auf dem Domplatz zu Linz", in einer Sommernacht, "wie man sie in Tirol an einer Hand abzählen kann".
Diese Kulisse hielt ihn aber nicht davon ab, mit seiner Band Klangfarben zu mischen, die den Zuhörer verreisen ließen – etwa während des "Sommerwalzers" in ein von Gässchen durchzogenes Städtchen in Frankreich, auf eine in der Sonne glühende "Piazza" ("Summer Bossa") oder an ein Bacherl in Bayern, in dem das Wasser perlt – wie bei der konzertant verdichteten Musik für die TV-Reportage-Reihe "Gernstl unterwegs".
> Video: Magischer Abend mit dem Herbert Pixner Projekt
So wurde knapp drei Stunden lang kein Text gesungen, aber ein Fest des Erzählens gefeiert – des instrumentellen. Dabei hat die Naturgewalt Pixner nicht geteilt und geherrscht, sondern gedient – seinen Kollegen und der Musik. Sein größter Dienst an Letzterer ist wohl der Schutz alpiner Klänge vorm Verwaschen in liebliche Klischees. Das bewies das vom Hochgebirge inspirierte "Lost Elysion " – ein von der Harmonika getragenes Meisterstück des Sphärischen, bei dem man den Schnee sogar in dieser heißen Nacht fühlen konnte.
Fazit: Ein Konzert, das die Lust auf kulturelle Vielfalt beflügelt.
Der war schon von anderem musikalischem Kaliber als der Wecker (der bald niemand mehr weckt)
ich habe in den letzten jahren schon mehreren FS Sendungen gesehen /gehört wo der südtiroler Musikgenie Pixner anwesend war und gespielt hat ..
a waunsinn wos der drauf hot !
Und
a schens oides Alfa Cabrio hat er auch 😜😜👍👍
Wenn schon, dann ein anderes musikalisches Kaliber. *klugscheissmodusoff*
Bezüglich Vergleich mit Wecker: Pixner und Kollegen sind extrem tolle Musiker. Konstantin Wecker ist ein kritischer Zeitgeist und Poet, der unglaubliche sinnige Texte und Lieder verfasst hat.
Bequemer ist es Pixner zuzuhören, da braucht man nur mehr genießen.
Unbequemer wird es bei KW, denn da gibt es was zum Mit- und Nachdenken.
Ich mag beide.
bevor du mich Grammatik lehren willst, lerne selbige.
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Das andere ist deine Meinung, die dir unbenommen bleibt.