Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Herbert Pixner, die Naturgewalt

Von Nora Bruckmüller, 22. Juli 2019, 00:04 Uhr
Herbert Pixner, die Naturgewalt
Herbert Pixner Bild: Wolfgang Spitzbart

Der Südtiroler und seine Band packten am Samstag mehr als 2500 Zuhörer auf dem Vorplatz des Linzer Mariendoms mit ihrer Kunst musikalischen Erzählens.

Vier Paar Hände, die mehr als 2500 Menschen abwechselnd zu aufbrandendem Applaus bewegen und andächtigem Genuss verführen. So könnte man das Konzert der Gruppe "Herbert Pixner Projekt" am Samstag vor dem Linzer Mariendom zusammenfassen.

So beeindruckend diese Bilanz in nüchternen Zahlen klingen mag, so wenig erfasst sie doch das musikalische Leben, das ihr vorausging. Denn Herbert Pixner, Anführer an der Harmonika, Heidi Pixner an der Harfe, der Osttiroler Werner Unterlercher am Kontrabass und der Bozener Gitarrist Manuel Randi beherrschen das leidenschaftliche "Mehr als die Summe bloßer Teile". Die Truppe ist beispielgebend dafür, wie virtuos durchdrungene Komplexität von Instrumenten, Noten, Takten, Tempi, Harmonien und Interaktionen Funken schlägt, die richtig zünden. Einerseits natürlich beim Publikum, andererseits in der Synthese der ureigensten Kunst "der Tiroler" – des alpinen, volkstümlichen Genres – mit erotisch schwerem Saxophon-Blues, einschneidendem Rock, Südländischem bis Slawischem.

Der 43-jährige Pixner, der mit Schwester Heidi und vier Brüdern auf einem Bergbauernhof im Südtiroler Passeier Tal aufwuchs, war spürbar in seinem Element, an "diesem magischen Ort, auf dem Domplatz zu Linz", in einer Sommernacht, "wie man sie in Tirol an einer Hand abzählen kann".

Herbert Pixner, die Naturgewalt
Heidi Pixner, Manuel Randi, H. Pixner, Werner Unterlercher (v. l.) auf dem Domplatz, im Herbst gastieren sie mit den Berliner Symphonikern im Brucknerhaus. Bild: Wolfgang Spitzbart

Diese Kulisse hielt ihn aber nicht davon ab, mit seiner Band Klangfarben zu mischen, die den Zuhörer verreisen ließen – etwa während des "Sommerwalzers" in ein von Gässchen durchzogenes Städtchen in Frankreich, auf eine in der Sonne glühende "Piazza" ("Summer Bossa") oder an ein Bacherl in Bayern, in dem das Wasser perlt – wie bei der konzertant verdichteten Musik für die TV-Reportage-Reihe "Gernstl unterwegs".

> Video: Magischer Abend mit dem Herbert Pixner Projekt

So wurde knapp drei Stunden lang kein Text gesungen, aber ein Fest des Erzählens gefeiert – des instrumentellen. Dabei hat die Naturgewalt Pixner nicht geteilt und geherrscht, sondern gedient – seinen Kollegen und der Musik. Sein größter Dienst an Letzterer ist wohl der Schutz alpiner Klänge vorm Verwaschen in liebliche Klischees. Das bewies das vom Hochgebirge inspirierte "Lost Elysion " – ein von der Harmonika getragenes Meisterstück des Sphärischen, bei dem man den Schnee sogar in dieser heißen Nacht fühlen konnte.

Fazit: Ein Konzert, das die Lust auf kulturelle Vielfalt beflügelt.

mehr aus Kultur

Schiffbruch, Hunger, Kannibalismus und ein tödlicher Schuss

"Typisch österreichische Feindseligkeit"

Komödie „Alles in bester Ordnung“: Wenn das "Lieber aufheben" überhand nimmt

Klimts "Fräulein Lieser" wurde um 35 Millionen Euro versteigert

Autorin
Nora Bruckmüller
Redakteurin Kultur
Nora Bruckmüller
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
mitreden (28.669 Kommentare)
am 22.07.2019 09:16

Der war schon von anderem musikalischem Kaliber als der Wecker (der bald niemand mehr weckt)

lädt ...
melden
pepone (60.622 Kommentare)
am 22.07.2019 13:29

ich habe in den letzten jahren schon mehreren FS Sendungen gesehen /gehört wo der südtiroler Musikgenie Pixner anwesend war und gespielt hat ..
a waunsinn wos der drauf hot !

Und
a schens oides Alfa Cabrio hat er auch 😜😜👍👍

lädt ...
melden
Fellini (45 Kommentare)
am 22.07.2019 14:53

Wenn schon, dann ein anderes musikalisches Kaliber. *klugscheissmodusoff*

Bezüglich Vergleich mit Wecker: Pixner und Kollegen sind extrem tolle Musiker. Konstantin Wecker ist ein kritischer Zeitgeist und Poet, der unglaubliche sinnige Texte und Lieder verfasst hat.

Bequemer ist es Pixner zuzuhören, da braucht man nur mehr genießen.
Unbequemer wird es bei KW, denn da gibt es was zum Mit- und Nachdenken.

Ich mag beide.

lädt ...
melden
mitreden (28.669 Kommentare)
am 23.07.2019 11:36

bevor du mich Grammatik lehren willst, lerne selbige.
-----
Das andere ist deine Meinung, die dir unbenommen bleibt.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen