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Happy Birthday, Puppe! Barbie ist 60

Von OÖN   05.März 2019

Barbie mit Kopftuch. Barbie mit Afro. Barbie im Rollstuhl. Dazu Barbie als kurvige oder kleinere Frau und Barbie als Asiatin, Afrikanerin oder Lateinamerikanerin: Von ihrem Image als westliche Blondine mit ausschließlich langen Beinen, Wespentaille und prallem Busen hat sich die wohl berühmteste Puppe der Welt, die am 9. März ihren 60. Geburtstag feiert, verabschiedet.

Beendet ist die Debatte darüber, wie Barbie auszusehen und welche Rollenmuster sie Mädchen und Buben weltweit zu vermitteln hat, noch lange nicht. Mit neuen Designs bemüht sich Spielzeughersteller Mattel, die bisher zu wenig vertretenen Frauentypen, Körperformen und Kleidungsstile besser zu berücksichtigen. Nicht selten werden die gut gemeinten Ankündigungen von der Kritik bemängelt.

Kritik über Kritik

So war es zuletzt Anfang Februar, als Mattel eine Barbie im Rollstuhl sowie eine Puppe mit abnehmbarer Beinprothese ankündigte – 60 Jahre zu spät, wie das Magazin "Forbes" urteilte. 1997 gab es vorübergehend zwar Barbies Freundin Becky mit rosafarbenem Rollstuhl, allein in den ersten zwei Wochen wurden in den USA 6000 Stück verkauft. Aber der Rollstuhl passte nicht durch die Eingangstür im Barbie-Puppenhaus. Irgendwann wurde die Produktion wieder gestoppt. Die Rollstuhl-Barbie war an den Hürden einer nicht-barrierefreien Barbie-Welt gescheitert.

Insgesamt hat die Puppe einen beeindruckenden Wandel hingelegt, seit die Mattel-Gründer Ruth und Elliot Handler sie 1959 auf der Spielwarenmesse in New York vorstellten. Vom Haarzopf à la Audrey Hepburn ging es über die sonnengebräunte "Malibu Barbie" der 1970er zur emanzipierten Barbie der 1980er und 1990er, die als Ärztin, Astronautin, Feuerwehrfrau oder Managerin arbeitete. 1992 kam die Barbie-Präsidentschaftskandidatin auf den Markt – 24 Jahre bevor Hillary Clinton in gegen Donald Trump antrat.

Mit Blick auf Garderobe, Accessoires und Frisuren sind einige Barbies heute Teil des Jetsets, andere sind Künstlerinnen, Sportlerinnen oder Ingenieurinnen für Robotertechnik.

Barbie heißt eigentlich Barbara

Mattel feilt derzeit mit den "Career Dolls" (Karrierepuppen) weiter am Image der Puppe, die mit vollem Namen übrigens Barbara Millicent Roberts heißt. Unter den Heldinnen sind etwa eine Puppe der Säbelfechterin Ibtihaj Muhammad mit muslimischem Hidschab oder der Flugpionierin Amelia Earhart. Vollständig sein wird die Barbie-Kollektion wohl nie. Heute fehlen aus Sicht von Kritikern etwa eine Transgender-Barbie und ein schwules Paar.

Sein Leben mit Barbie: Franz Stadlmann ist der Puppe seit Jahrzehnten verfallen – als Sammler. Im Puppenmuseum in St. Wolfgang sind mehr als 700 Barbies zu sehen.

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