Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Grüne fordern Absage der Rammstein-Konzerte in Wien

Von nachrichten.at/apa, 09. Juni 2023, 15:27 Uhr
Rammstein-Frontmann Till Lindemann steht in der Kritik. Bild: CHRISTOPHE GATEAU (DPA)

WIEN. Die Grünen treten nach den Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann für eine Absage der beiden Konzerte im Wiener Ernst-Happel-Stadion Ende Juli ein.

"Den Veranstaltern muss nach Bekanntwerden dieser schweren Vorwürfe klar sein, dass ein Konzert dieser Band kein sicherer Ort für Frauen ist. Solange die Vorwürfe nicht restlos geklärt sind, müssen diese Konzerte in Wien abgesagt werden", wurde Grünen-Frauensprecherin Viktoria Spielmann in einer Aussendung zitiert.

Wie denken Sie über das Thema? - Stimmen Sie ab!

Mehrere Frauen hatten in den vergangenen Tagen - teilweise anonym - den Vorwurf der sexuellen Übergriffigkeit gegen Rammstein-Frontmann Lindemann erhoben. Die Frauen schilderten Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Lindemann hat am Donnerstag die Behauptungen einiger Frauen vehement zurückweisen lassen, im Umfeld von Konzerten unter Drogen gesetzt worden zu sein, um sexuelle Handlungen an ihnen vorzunehmen. "Diese Vorwürfe sind ausnahmslos unwahr", hielten seine Anwälte fest und kündigten rechtliche Schritte gegen die Vorwürfe an. In einer Rammstein-Stellungnahme von Samstag hatte es zunächst geheißen, die Vorwürfe hätten die Band sehr getroffen und man nehme sie außerordentlich ernst. "Wir verurteilen jede Art von Übergriffigkeit", hieß es darin.

Mehr zum Thema
Rammstein-Sänger schreibt Schlager
Kultur

Vorwürfe gegen Till Lindemann: Rammstein geht Causa selbst nach

BERLIN/WIEN. Die Band Rammstein geht Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Umgang ihres Sängers Till Lindemann (60) mit Frauen selbst nach.

Die Grünen treten abseits der Absage der beiden Rammstein-Konzerte in Wien dafür ein, Konzerte generell sicher für Frauen zu gestalten und sexualisierte Übergriffe zu verunmöglichen. "Reihen Null" sollen nach Ansicht der Partei gänzlich unterbunden werden. Zudem brauche es verpflichtende Safe Spaces in Konzertlocations und Awarenessteams vor Ort, an die man sich im Fall der Fälle wenden kann. "Konzertveranstalterinnen und -veranstalter sind in der Pflicht, entsprechende Maßnahmen und eine Zero Tolerance Policy umzusetzen", so Meri Disoski, stv. Grünen-Klubobfrau und Frauensprecherin.

Auch ÖVP-Frauenministerin Susanne Raab meldete sich in dieser Sache unlängst via Twitter zu Wort: "Ich halte die Debatte in Deutschland über Möglichkeiten zum besseren Schutz von Frauen bei den Konzerten für richtig. Die Veranstalter und die Stadt Wien sind im Hinblick auf die geplanten Rammstein-Konzerte im Juli gefordert, geeignete Schutz-Konzepte zu erstellen."

Petition mit mehr als 4.000 Unterschriften 

Indes wurde eine Petition ins Leben gerufen, die die Konzertveranstalter Arcadia Live und die Betreiber des Ernst-Happel-Stadions auffordert, mutmaßlichen Tätern keine Bühne zu bieten und die Rammstein-Konzerte abzusagen. Sie wurde bisher von mehr als 4.000 Personen unterzeichnet. Eine APA-Anfrage an Arcadia Live blieb bisher unbeantwortet.

Mehr zum Thema
Die Scheinheiligkeit der Kultur-Branche am Beispiel Till Lindemann
OÖNplus Kultur

Die Scheinheiligkeit der Kultur-Branche am Beispiel Till Lindemann

Mehrere Frauen werfen dem Sänger der Rockgruppe Rammstein das aggressive Einfordern sexueller Gefälligkeiten vor. Eine Analyse.

Unterdessen verfolgt auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) die Debatte "intensiv", wie Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Freitag bei einer Pressekonferenz auf Nachfrage. Er sprach von Vorwürfen, "die aufgeklärt gehören". Auf weitere Nachfrage, ob Scholz Veränderungen in der Musikbranche für nötig halte, sagte der Sprecher, die Debatte darüber sei in der Branche zu führen. In der Schweiz wurden zugleich Rufe nach einer Absage der Rammstein-Konzerte im Berner Stade de Suisse am 17. und 18. Juni laut. Entsprechende Forderungen kamen etwa von der Juso Schweiz, vom feministischen Streikkollektiv oder von SP-Kantonsrat und Polizei-Gewerkschafter Patrick Portmann. Der Veranstalter der Konzerte in der Schweiz, Gadget abc, verwies darauf, dass bisher weder der Band noch einem Bandmitglied strafbare Handlungen nachgewiesen worden seien. Vor diesem Hintergrund gebe es juristisch gegenüber Vertragspartnern keine Basis für eine Konzertabsage.

mehr aus Kultur

Von 84-jährigen DJanes bis bockende Bauern: "Crossing Europe" zeigt 144 Filme aus 41 Ländern

Eckpfeiler der Demokratie eines Kunst-"Dreamteams"

Ulrichsberger Kaleidophon: Klänge abseits ausgetretener Pfade

"Bereits ein Klassiker": Taylor Swifts neues Album erschienen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

Aktuelle Meldungen