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Großer Jubel für Jeunesse Chor und Bruckner Orchester

05.Juli 2021

Der Linzer Jeunesse Chor und das Bruckner Orchester widmeten sich unter Markus Poschner der zweiten Messe, die zur Einweihung der Votivkapelle des entstehenden Neuen Doms und für jedes Wetter aufführbar geschrieben wurde. Daher der klangfüllige achtstimmige Chor und die reine Bläserbesetzung.

Als Kontrapunkt oder spirituelle Verbindung wählte Markus Poschner die h-Moll-Symphonie. Die langsamen Tempi – Poschner macht kaum einen Unterschied zwischen dem Allegro moderato und dem Andante con moto, zusätzlich durch die Akustik etwas bremsend gewählt – ließen die Musik Schuberts nicht in einer klassisch-frühromantischen Sichtweise erklingen, sondern eher so wie wohl bei der ersten Aufführung 1865. Also genau ein Jahr bevor Bruckner seine e-Moll-Messe komponierte. Und da geriet diese Symphonie äußerst geheimnisvoll und beinahe so jenseitig wie Letztere.

Etwas Mystisches in der Basilika

Auch für Bruckner wählte Poschner ruhige Tempi, schaffte es aber mit dem von Wolfgang Mayrhofer perfekt studierten, höchst textdeutlich und die langen Phrasen perfekt intonierenden Linzer Jeunesse Chor und den fein musizierenden Bläsern des Bruckner Orchesters, die Spannung extrem auszureizen und diese Musik am Punkt ihres Nervs zu interpretieren – was in dem von der Abendsonne durchfluteten Kirchenraum etwas Mystisches evozierte. Es wurde klar, wie weit Schubert seiner Zeit voraus war und wie weit Bruckner dessen Musik in seine integrierte. (wruss)

Fazit: Eine äußerst gelungene e-Moll-Messe, die vor allem jenen Tiefgang bekam, die dieses Werk braucht, abgelöst von jeglicher liturgischer Routine zum übersinnlichen Klangkosmos stilisiert. Zu Recht großer Jubel.

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29. März 2024