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„Great Voices“ im Linzer Musiktheater mit Juan Diego Flórez 

Von Karin Schütze, 22. Juni 2023, 18:10 Uhr
Juan Diego Flórez: Auch drei innige neapolitanische Lieder waren unter den Zugaben.  Bild: Foto: Philip Brunnader

Der peruanische Tenor und das Bruckner Orchester Linz unter Christopher Franklin beschenkten ihr Publikum am Mittwoch reich. 

Die zeitlose Ruhe nach dem Sturm der großen Gefühle lag über dem Saal im Linzer Musiktheater, als Juan Diego Flórez mit seiner Gitarre unter dem Arm begleitet vom Beifallsorkan auf die Bühne zurückkehrte, um drei neapolitanische Lieder anzustimmen. Ein persönlicher, inniger Auftakt zu den Zugaben, womit sich der Weltklasse-Tenor auch vor seinen musikalischen Wurzeln in der peruanischen Volksmusik verneigte: Leichtfüßig ebnete Verdis „La donna è mobile“ Puccinis überschwänglichem „Nessun dorma“ den Weg zum krönenden Ausklang des Abends in der Reihe „Great Voices“. Juan Diego Flórez weiß, wie er die Herzen seines Publikums erobert, die ihm bis dahin längst zugeflogen waren.

Um eine Insel im Alltagsmeer reicher, trat man den Heimweg an. Was nicht nur der ausgefeilten Belcanto-Kunst des 50-Jährigen zu verdanken war, sondern auch dem Bruckner Orchester Linz, das sich unter dem Amerikaner Christopher Franklin in Bestform zeigte: Schon der Auftakt mit der Ouvertüre aus Cimarosas „Die heimliche Ehe“ fühlte sich an, als würde einem ein Glas frisch perlender Champagner eingeschenkt, der müde Lebensgeister weckt. Die Liebe beschert den Menschen mitunter Qualen, aber auch die schönsten Arien der Opernwelt, die das Programm auffädelte, aber auch seltener gespielte Schätze hob wie von Domenico Cimarosa und Édouard Lalo. Als feinsinniger Verwandlungskünstler wandelt Juan Diego Flórez mit einnehmender Ehrlichkeit auf den verschlungenen Pfaden des Herzens.

Ob als zwischen Pflicht und Gefühl zerriebener König „Titus“, der über seinen Freund richten soll, als gebrochener, todessehnsüchtiger Edgardo in Donizettis „Roberto Devereux“, der sich von der Geliebten hintergangen fühlt, als innig flehender Liebender Mylio in Lalos „Der König von Ys“ oder als Bizets Henry, der zu zarten Harfenklängen die Geliebte mit seinem Gesang heilt. Gerade im Zurückgenommeneren hüllte Flórez sein Publikum in Samt und Seide und berührte mit feiner Phrasierungskunst, wobei er wie auf Händen vom Bruckner Orchester getragen wurde.

Fazit: EinKonzertereignis mit einem Weltklasse-Sänger, der sein Publikum reich beschenkt.

Great Voices 2024: Rolando Villazón, Jakub Józef Orlinski, Elina Garanca, Joyce DiDonato – ab sofort auch als Abo erhältlich unter 0732 7611-404, landestheater-linz.at

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Autorin
Karin Schütze
Redakteurin Kultur
Karin Schütze
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