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Geheimnis eines alten Ortes und junger Stimmen

Von Karin Schütze   21.Oktober 2019

"Dieser Ort ist ein großes Geheimnis", begrüßte Maximilian Strasser, Linzer Dompfarrer, die vielen Besucher im Mariendom. In mystisch blaues Licht getaucht, verströmten dessen alte Gemäuer eine der Welt entrückte Atmosphäre, wie sie auch Bruckners "Locus iste" innewohnt – übersetzt "dieser Ort", geschrieben für den Dom, um 1869 die Votivkapelle einzuweihen: ein stimmiger Auftakt. In der künstlerischen Leitung und zur Klavierbegleitung von Franz Farnberger und dessen Chorleiter-Nachfolger Markus Stumpner luden die Sängerknaben zur Weltreise, die, unterstützt von Organist Klaus Sonnleitner, einmal mehr ihr vielseitiges Können offenbarte.

Geheimnis eines alten Ortes und  junger Stimmen
Countertenor Alois Mühlbacher gastiert am 24. Oktober um 19.30 Uhr mit dem Streichquartett Sonare im Atrium Bad Schallerbach.

Quer durch Stile und Epochen

Ein erster, sakraler Teil spannte den Bogen vom Barock bis ins 19. Jahrhundert, wobei bekannte Größen wie Händel, Bruckner, Michael Haydn und Mendelssohn Bartholdy auf unbekanntere trafen, wie Dimitri Bortnjanski, im 18. Jahrhundert selbst Sängerknabe am russischen Hof. In Händels Largo aus der Oper "Xerxes" berührte der zum Countertenor gereifte, ehemalige Sängerknabe Alois Mühlbacher. Dass sich unter den Sängerknaben auch gegenwärtig besondere Talente finden, ließ ein Mozart-Duett hören. Frischer weltlicher Wind wehte im zweiten Teil, den stampfend beschwingt die südafrikanische Nationalhymne eröffnete. Vom lebensfrohen mexikanischen "La Bamba" führte die Reise über Finnland nach Amerika, etwa zum fünffachen Grammy-Gewinner James Taylor, auf dessen "The Lonesome Road" sich ein harmonierendes Männersextett begab. Auch Hits von Michael Jackson haben die Sängerknaben im breiten Repertoire und jungen Blut.

In schlichter Schönheit zu Herzen ging ein Jodler, den der Männerchor im dritten, traditionellen Teil von der Empore anstimmte, gefolgt vom wehmütigen "Weit, weit weg" Huberts von Goisern. In Schuberts "Der Tod und das Mädchen" überraschte Alois Mühlbacher zudem als sonorer Bassbariton. In den Herbstabend entließen das Publikum Strauss’sche Walzerseligkeit und eine Botschaft, gegossen in das gleichnamige Volkslied "Fein sein, beinander bleibn".

Fazit: Ein besonders stimmungsvolles Konzert der ungemein vielseitigen Florianer Sängerknaben.

Tipp: 29. 12., Bruckneruni Linz, 19.30: Sängerknaben-Weihnachtskonzert

Die Aktion „Pro Mariendom“

  • Um insgesamt 13 Millionen Euro wird der Dom derzeit saniert, bis Herbst 2022 soll der Turm fertig sein, bis 2030 folgen die historischen Glasfenster. Einen Beitrag für die Kosten der aufwendigen Arbeiten zu leisten, ist das Ziel von „Pro Mariendom“, was auch die OÖNachrichten tatkräftig unterstützen. Auch Sie können die Initiative mittragen, die unter Schirmherrschaft von Bischof Manfred Scheuer, Landeshauptmann Thomas Stelzer, dem Linzer Bürgermeister Klaus Luger und Alt-Landeshauptmann Josef Pühringer steht. 
  • Turmpate werden: Übernehmen Sie eine Patenschaft für einen Turmstein (ab 50 Euro). Ihr Name wird nach der Sanierung mit den Namen aller Turmpaten in einer Zeitkapsel in der Kugel des Turmkreuzes verwahrt.
  • Im DomShop (Herrenstraße 36) gibt es Konzerttickets, Domwein wie -pralinen und vieles mehr. Geöffnet von Di. bis Sa., 10–13 Uhr, 14–17 Uhr.  Alle Infos zur Initiative: www.dioezese-linz.at/promariendom
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