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Friess peppt Michelangelo auf

23. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Friess peppt Michelangelo auf
Michel Friess und seine Frau Melanie bei der Ausstellungseröffnung in Linz. (Galerie)

Die Linzer Galerie Buchinger zeigt Werke des deutschen "Pop Art"-Künstlers.

"German Pop Art" sei es, was er mache, sagt der deutsche Künstler Michel Friess, dessen Werke derzeit in der Linzer Galerie Buchinger zu sehen sind. Der 1970 Geborene ist einige Jahrzehnte zu spät dran, um noch in diese kunstgeschichtliche Gattung zu fallen, aber er nimmt durchaus Anleihen bei der berühmten Kunstströmung, die Mitte der 1950er-Jahre, ausgehend von Großbritannien und den USA, die Welt des Konsums zum Inhalt der Kunst machte.

Der aus Rheinland-Pfalz stammende Friess schreckt nicht davor zurück, altehrwürdige Werke der Kunstgeschichte in seinen grellbunten Mischtechnik-Bildern wiederzuverwerten und "aufzupeppen". Ob Leonardo da Vincis Mona Lisa, Michelangelos Engel aus der Sixtinischen Kapelle oder diverse Motive von Andy Warhol, darunter die berühmten Suppendosen: Michel Friess behandelt alle Motive gleich, übertriebener Respekt ist ihm fremd. Er greift beherzt in die Acryl-Farbtöpfe, ergänzt die Motive um graffitiartige Zeichnungen und freche Sprüche, und fertig ist das Werk, das provokant und dekorativ zugleich ist.

Comicfiguren wie Micky Maus oder der rosarote Panther sind ebenso Teil seiner Werke wie reale Berühmtheiten, darunter die Beatles oder Audrey Hepburn. Friess sprayt und pinselt auch auf einen überdimensionalen Dollar-Schein und verpasst George Washington darauf eine Sonnenbrille. Seine Mischtechnik, in der er Siebdruck mit Spray und Acrylmalerei kombiniert, macht’s möglich.

Ob man die Bilder von Michel Friess "Pop Art" nennt oder sonst eine Art von Kunst, oder überhaupt Kunst, ist in diesem Fall wohl irrelevant. Friess versucht aber auch gar nicht, einem hoch anspruchsvollen Kunstbegriff gerecht zu werden. Laut seinem offiziellen Lebenslauf arbeitete er als Werbegrafiker und Fitnesstrainer und verdient unter anderem mit Porträtaufträgen Geld. Seine Werke scheinen anzusprechen, sie verkaufen sich gut. (hw)

Ausstellung: Bis 31.10., Mo–Fr 9–18 Uhr, Sa 9.30–21 Uhr; Galerie Buchinger, Bethlehemstr. 5, Linz.

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3  Kommentare
3  Kommentare
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NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.218 Kommentare)
am 24.10.2019 08:58

Genial.
Ob die OÖN auch Werbung gemacht hätten, wäre bekannt, dass er auch "ihre" Barockengerl verschönert hat?

Alleine von den Panther-Dosensuppen-Variationen scheint man jedenfalls gut leben zu können: Grund-Druck ident, Sgrafitti-Kleckse und Signatur individuell, macht lt. E-Bay gleich mal 3.300 € für 1m² Kunst.

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u25 (4.941 Kommentare)
am 23.10.2019 08:05

Wieder mal ein tolles Foto

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 23.10.2019 15:41

@U25: Der Fotograf hat den Herrn Friess geköpft oder vielmehr der Artikel-Foto-Einsteller.

Oder man wollte das Augenmerk der Leser mehr auf die hübschen Löcher und Flicken in der Jeans des Künstlers lenken....

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