Friedenspreis für den Ukrainer Serhij Zhadan
Der ukrainische Schriftsteller, Übersetzer und Musiker Serhij Zhadan erhält den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels 2022.
Das teilte der Stiftungsrat in Frankfurt am Main mit. Geehrt werde der Autor "für sein herausragendes künstlerisches Werk sowie für seine humanitäre Haltung, mit der er sich den Menschen im Krieg zuwendet und ihnen unter Einsatz seines Lebens hilft", hieß es zur Begründung.
Der 47-jährige Zhadan gehört zu den wichtigsten Stimmen der ukrainischen Gegenwartsliteratur. Er lebt nach Angaben des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels bis heute in Charkiw.
"Seine Texte erzählen, wie Krieg und Zerstörung in diese Welt einziehen und die Menschen erschüttern. Dabei findet Zhadan eine eigene Sprache. Nachdenklich und zuhörend, in poetischem und radikalem Ton erkundet er, wie die Menschen in der Ukraine trotz aller Gewalt versuchen, ein unabhängiges, von Frieden und Freiheit bestimmtes Leben zu führen", heißt es in der Jury-Begründung.
25.000 Euro Dotierung
Zhadan wurde am 23. August 1974 in Starobilsk im Gebiet Luhansk geboren. Er studierte in Charkiw Literaturwissenschaft, Ukrainistik sowie Germanistik und promovierte 1996. Seit Anfang der 1990er-Jahre organisiert er Literatur-Festivals und veröffentlicht Romane, Gedichte, Erzählungen und Essays. Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine im Februar leistet er verstärkt humanitäre Hilfe.
Der Friedenspreis ist mit 25.000 Euro dotiert. Geehrt werden Persönlichkeiten, die in Literatur, Wissenschaft oder Kunst zur Verwirklichung des Friedensgedankens beigetragen haben. Überreicht wird die Auszeichnung bei der Frankfurter Buchmesse.