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"Fliegender Holländer" in Bayreuth: Asmik Grigorian singt alle an die Wand

Von OÖN   27.Juli 2021

Die Premiere von Richard Wagners "Der fliegende Holländer" am Sonntag bei den Festspielen in Bayreuth geht als "Abend der Frauen" in die Geschichte ein. Frenetischen Applaus im Festspielhaus erntete die Dirigentin Oksana Lyniv, die erste Frau am Dirigentenpult in 145 Jahren Festspielgeschichte.

Vorher hatte sie souverän, kraftvoll, zügig und auf den Punkt durch die knapp zweieinhalb Stunden lange Oper geführt. Dabei ließ sie sich auch von technischen Widrigkeiten und einer Inszenierung, deren Ziel es offenbar war, es der Musik an diesem Abend so schwer wie möglich zu machen, nicht aus dem Konzept bringen. Ein gelungener Einstand für die 43 Jahre alte Bayreuth-Debütantin und einstige Grazer Chefdirigentin.

Übertroffen wurde dieser Jubel für eine andere Bayreuth-Debütantin: Die litauische Sopranistin Asmik Grigorian, die in Salzburg mit ihrer "Salome" zum Weltstar aufgestiegen war, lieferte eine Leistung ab, die die meisten Zuschauer mit Standing Ovations quittierten, als sie sich nach der Oper vor dem Publikum verbeugte.

Als ihr männlicher Gegenpart John Lundgren in der Titelrolle des "Holländers" nach ihr vor den Vorhang tritt, setzen sich dagegen viele wieder hin. Dabei hatte er – wie auch der Bayreuther Publikumsliebling Georg Zeppenfeld als Daland und Eric Cutler als Erik – durchaus ebenfalls eine starke Leistung abgeliefert. Grigorian aber singt sie an diesem Abend alle an die Wand.

Erwartbare und einigermaßen einhellige Buhs gab es für das Regieteam um Dmitri Tschernjakow für eine Inszenierung mit guter Grundidee, aber ausbaufähiger Umsetzung. Er hat die romantische Wagner-Oper als Rachegeschichte à la Graf von Monte Christo auf die Bühne bringen wollen, scheitert damit aber wegen einer allzu schlichten Umsetzung mit leb- und einfallslosem Bühnenbild und problematischer Figurenführung, die es den Sängern sehr schwer machte.

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