"Festival der Regionen" über Heldinnen, NS-Zeit und Klimawandel
Von 25. Juni bis 4. Juli lädt die 15. Jubiläumsausgabe nach Bad Ischl, Bad Goisern, Hallstatt und Obertraun.
"Unter Tag / Underground" – unter diesem Motto "wollten wir eigentlich unterirdische Projekte machen", sagt Airan Berg, künstlerischer Leiter des Festivals der Regionen. Coronabedingt wird es nun eine überirdische 15. Jubiläumsausgabe im öffentlichen Raum mit Tiefgang, für die 14 Kunstschaffende aus sieben Ländern seit Oktober als "KulturNaut*innen" die Region ergründet und auch vereint haben. "Jeder ist bei jedem irgendwo dabei", freut sich Berg über ein Festival des Zusammenhalts in Krisenzeiten. Als Ouvertüre lädt das "Signal am Dachstein" als Raumklang-Installation zweier Niederländer über den Gletscherschwund zum Sonnenaufgang auf Oberösterreichs höchsten Berg. Zur Diskussion ruft Markus Jeschaunig im "Gletscher in Not-researchLab" auf, von dem auch die Dauerinstallation "Floating Forest" von auf dem Hallstätter See stammt. Zehn Jahre bleiben soll auch die Installation "Salzwelten Underground" beim Rudolfsturm Hallstatt, in der Florian Nitsch die Brücke von Archäologie über Bergbau zu Kunst schlägt. Zu Klangerlebnissen laden der Ausseer Geiger Toni Burger und Salterio-Virtuosin Franziska Fleischanderl in die Ischler Kirche bzw. auf die Goiserer Alm.
Ein Wiedersehen mit dem Ex-Landestheater-Darsteller Karl M. Sibelius bringt Duncan Grahams Liederzyklus "Ideologie der Verlassenheit" über Einsamkeit.
Mehrere Projekte unterstützt die HTBLA Hallstatt, etwa die Audioslides-Installation "Heldinnen der Provinz" von Magdalena Stammler, die auch zur Wanderlesung "Frauen.Land.Leben" in den Sisipark in Ischl lädt. "KulturNautin" Teresa Distelberger erzählt "Vielschichtige Geschichte(n)" aus der NS-Zeit im öffentlichen Raum. Zu Bad Ischls Denkmälern führt ein performativer Spaziergang mit Tanzkünstler Romy Kolb und Singer-Songwriter Betül Seyma Küpeli.
Schaupielstar Klaus Maria Brandauer widmet sich lesend dem im KZ Auschwitz ermordeten Librettisten Fritz Löhner-Beda. Das Programm ist online, Uhrzeiten folgen – noch hofft man auf eine verlängerte Sperrstunde. (kasch)
Infos: fdr.at