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Faszinierender Spaziergang auf der Spur nach dem idealen Klang

Von Michael Wruss, 21. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Faszinierender Spaziergang auf der Spur nach dem idealen Klang
Solist Sergey Malov Bild: Winkler

Das "Neue Orchester" begeisterte im Brucknerhaus mit einer faszinierenden Auslegung der historischen Aufführungspraxis.

Ob man wirklich wissen will, wie so manches heute berühmte Orchesterwerk bei seiner Uraufführung geklungen hat, sei dahingestellt, dennoch ist die Frage nach dem idealen Klang und der perfekten Balance eine entscheidende. Stücke, die man längst zu kennen glaubt, im neuen alten Gewand erscheinen zu lassen, ist das Ziel der historischen Aufführungspraxis. Ein gewichtiger Vertreter war mit dem "Neuen Orchester" unter Christoph Spering in der Sonntagsmatinee im Brucknerhaus zu Gast.

Da geht es um historische Instrumente, die ganz andere Möglichkeiten bieten, aber gleichzeitig auch um das Verständnis dessen, was in und zwischen den Noten steht. So besetzt Spering seine Streicher mit acht ersten Violinen und lediglich zwei Kontrabässen sehr kompakt, was aber die Balance mit den vorzüglichen Holzbläsern gewährleistet und die Blechbläser nie zum Forcieren zwingt. Obwohl Spering Mendelssohn – und das Programm war ganz auf dessen Schottlandreise fokussiert – noch mit Naturtrompeten spielen lässt, lässt er aus der Sicht der Zeit mit einem vorausschauend hochromantisch weich und edel tönenden Klang musizieren.

Das war das große Erlebnis an diesem Vormittag, aber auch das gesunde Gespür für Mendelssohns Hebriden-Ouvertüre in der wahrscheinlich noch nie aufgeführten Erstfassung (Rom 1830), die den von Natureindrücken überwältigten Komponisten zeigt. Nicht minder beeindruckend Mendelssohns "schottische" Symphonie, für die Spering ideale Bedingungen schuf. Dazwischen begeisterte der russische Geiger Sergey Malov, der keine stilistischen Grenzen scheut und von Bach auf Darmsaiten bis zur Moderne etwas zu sagen hat. So auch diesmal mit Bruchs III. Violinkonzert, seiner "Schottischen Fantasie", bei der Malov sein ganzes technisches Können und seine unbändige Musizierleidenschaft unter Beweis stellte. Mit Paganinis Caprice Nr. 20, die er auf "schottische Weise" anstimmt, bedankte sich der Meister beim heftig applaudierenden Publikum.

Fazit: Ein faszinierender Vormittagsspaziergang auf dem Weg zum idealen Klang.

Brucknerhaus: Matinee mit dem Neuen Orchester unter Christoph Spering und mit Sergey Malov, Violine, 20.10.

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Autor
Michael Wruss
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