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Fäden, die die Welt bedeuten

Von Herbert Schorn, 20. Jänner 2021, 00:04 Uhr
Fäden, die die Welt bedeuten
Stars der Puppenkiste: Jim Knopf und Lukas, der Lokomotivführer Bild: Elmar Herr

Thomas Hettche setzt der Augsburger Puppenkiste ein Denkmal.

Die Augsburger Puppenkiste durchlebt schwierige Zeiten: Das legendäre, 300 Kilometer von Linz entfernte Marionettentheater ist zwar frisch renoviert, steht aber wegen der Pandemie seit Monaten still, auch das Museum ist geschlossen. Ausgerechnet zu Weihnachten starb mit Jürgen Marschall einer der Söhne von Mitbegründerin Hannelore Marschall-Oehmichen. Er schuf viele Puppen, die heute noch im Einsatz sind. So hängen Jim Knopf, Lukas, der Lokomotivführer, Urmel und die anderen Stars verlassen an ihren Fäden und träumen von besseren Tagen.

Genau dabei hilft Schriftsteller Thomas Hettche allen Fans des bayerischen Theaters, das ab 1953 mit seinen TV-Übertragungen bekannt wurde. Sein Roman "Herzfaden" setzt der Puppenkiste ein literarisches Denkmal. Mit großem Erfolg: "Herzfaden" schaffte es auf die Shortlist des Deutschen Buchpreises und rangiert seit 18 Wochen in der Spiegel-Bestsellerliste, derzeit auf Platz zwölf.

Für seine Geschichte wählt der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller zwei Stränge: In der (rot geschriebenen) Rahmenhandlung, die im Heute spielt, erzählt er von einem Mädchen, das nach einer langweiligen Aufführung der Puppenkiste zufällig auf dem Dachboden des Hauses landet und dort auf die zum Leben erwachten Figuren und Hannelore Marschall-Oehmichen trifft. Der zweite, blau geschriebene Strang zeichnet nach, wie Walter Oehmichen im Zweiten Weltkrieg ein mobiles Marionettentheater ins Leben rief und ab 1948 mit seiner Frau und den Töchtern das Theater in der Spitalgasse aufbaute.

Hettche schreibt spannend, bildreich, lebendig. Die Rahmenhandlung erweckt die Magie des Theaters und seiner Figuren zum Leben, der historische Strang zeichnet das Bild einer Jugend, die im Krieg aufwuchs und die Zerstörung hinter sich lassen will. So erzählt Hettche von mehr als nur von Puppen. Er beschreibt eine ganze Generation, die hungrig ist, sich endlich eine Zukunft zu erschaffen. Fäden, die die Welt bedeuten.

Thomas Hettche: "Herzfaden", Kiepenheuer & Witsch, 288 Seiten, 24,90 Euro

OÖN Bewertung:

 

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Autor
Herbert Schorn
Redakteur Kultur und Leben
Herbert Schorn
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2  Kommentare
2  Kommentare
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AroundTheWorld (2.294 Kommentare)
am 20.01.2021 07:50

Hoit aus, da ist ein Neger dabei.

Und das schreibt der Duden zu dem Thema:
Die Bezeichnungen Neger, Negerin sind stark diskriminierend und sollten vermieden werden. Alternative Bezeichnungen, die auch als Eigenbezeichnungen fungieren, sind Schwarzer bzw. Schwarze, People of Color (im Plural) und Person of Color (im Singular) sowie Schwarzer Mensch (mit großgeschriebenem Adjektiv). In Deutschland lebende Menschen mit dunkler Hautfarbe wählen häufig die Eigenbezeichnung Afrodeutscher, Afrodeutsche, die zunehmend in Gebrauch kommt.

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kratzfrei (19.103 Kommentare)
am 20.01.2021 01:05

Ui jetzt ist es nur mehr eine Frage der Zeit, bis die politisch Überkorrekten wieder ausflippen.

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