"Es ist nicht Kunsttherapie, es ist zeitgenössische Kunst"
Symposium im Linzer Schloss, heute: "Wie Lila ist das Gelb?" – Individuelle Kunst im Kontext von Inklusion.
Der Begriff "Individuelle Kunst" wurde geschaffen, um Kunst von Menschen mit Beeinträchtigung unter Berücksichtigung von deren Persönlichkeit, Bedürfnissen und speziellen Verhältnissen des Individuums zu definieren. Entwickelt hat ihn Maria Reitter-Kollmann in ihrer auch als Buch veröffentlichten Dissertation "Mondbär und Messinokeks = Art Brut?" (Hrg: Fonds andersART).
Vertreter von zwei in der Dissertation beschriebenen Best-Practice-Beispielen hat Reitter-Kollmann, die an der Katholischen Privatuniversität bei Monika Leisch-Kiesl Kunstwissenschaften und Philosophie studiert hat, nun zu dem heute von ihr organisierten Symposium im Linzer Schloss (Festsaal, 9 Uhr) unter dem Titel "Wie Lila ist das Gelb?" eingeladen. "Es geht darum, dieses Genre nicht als Kunsttherapie, sondern als zeitgenössische Kunst zu begreifen", sagt Reitter-Kollmann im Gespräch mit den OÖN. Ab 9.45 Uhr werden Expertinnen aus renommierten Ateliers wie "Die Schlumper" aus Hamburg, einem der ältesten Ateliers in Deutschland, und dem "Kunsthaus Kannen" in Münster über ihre Erfahrungen mit jeweils anschließender Diskussion sprechen. Darüber hinaus wird das ursprünglich aus der Psychotherapie entwickelte "Atelier Rohling" aus Bern in der Schweiz seine Arbeit vorstellen. In den Workshops ab 14.15 Uhr geht es unter anderem "um Rahmenbedingungen für ein kontinuierliches künstlerisches Arbeiten, um die Wahrnehmung dieser Kunst in der allgemeinen Kunstszene oder um die Präsentation nach außen in Galerien oder Museen. Fragestellungen zum Verkauf der Kunstwerke und zur Positionierung auf dem Kunstmarkt sollen ebenfalls diskutiert werden."
Die Teilnahme ist kostenlos.