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Eric Clapton: "Slowhand" wird 75

Von Lukas Luger, 28. März 2020, 00:04 Uhr
Eric Clapton: "Slowhand" wird 75
Der Meister inmitten seiner Gitarren: Eric Clapton Bild: Universal

Am 30. März feiert der legendäre britische Gitarrenzauberer und Sänger Geburtstag.

Schuld waren die feineren Gitarrensaiten. Während seiner Zeit mit den Yardbirds spielte der junge Clapton bevorzugt die extra dünnen Exemplare. Diese klangen toll, rissen aber wahnsinnig leicht. Während er – oft mitten in einem Stück – gezwungen war, eine neue Saite aufzuziehen, begann das Publikum langsam zu klatschen. So kam der Mann, den sie "Slowhand" nennen, zu seinem Spitznamen. Am 30. März feiert Eric Clapton seinen 75. Geburtstag. Mit Hits wie "Layla", "Lay Down Sally", "After Midnight", "Sunshine Of Your Love" oder "Cocaine" definierte der Ausnahmemusiker den Bluesrock neu. 100 Millionen Tonträger verkaufte der 18-fache Grammy-Gewinner, der "Rolling Stone" setzte ihn auf Platz zwei der größten Gitarristen aller Zeiten.

Blues war der Rettungsanker

Der Weg bis dahin war ein schwieriger. Seine Mutter war erst 16, als er am 30. März 1945 im englischen Ripley auf die Welt kam. Sein Vater, ein kanadischer Soldat, der in Tanzbands Klavier spielte, verdrückte sich noch vor der Geburt. Eric wuchs bei seiner Oma und ihrem Ehemann auf, im Glauben, sie seien seine leiblichen Eltern. Die eigene Mutter hielt er für seine ältere Schwester. Als er die Wahrheit erfuhr, brach eine Welt für den Zehnjährigen zusammen. Die Musik wurde sein einziger Rettungsanker – vor allem der Blues.

Mit 18 stieg der Hochbegabte bei den Yardbirds ein, "weil mich die Popsache, das große Geld, das Herumreisen und die Mädchen anzogen". Als die Yardbirds zu kommerziell wurden, verließ der Blues-Purist im März 1965 die Band und schloss sich John Mayall & The Bluesbreakers an. In dieser Zeit tauchten auch die ersten "Clapton is God"-Graffiti in England auf. Angeblich wollte ein Fan "Clapton is good" an eine Hausmauer pinseln, vergaß nach einigen alkoholischen Getränken aber auf das zweite "o".

Im Sommer 1966 gründete Clapton mit Ginger Baker und Jack Bruce die Supergroup Cream. Die Musik, die das Trio schuf, war virtuos und erfolgreich, die interne Stimmung aber miserabel. Mit den kurzlebigen Formationen Blind Faith und Derek and the Dominos zementierte er in Folge seinen Ruf als "Gitarrengott". Dank Alben wie "461 Ocean Boulevard" oder "Slowhand" zog in den 70ern seine Solokarriere an, eine Drogen- und Alkoholsucht überschattete aber das Private. "Ich weiß nicht, wie ich überlebt habe", rekapitulierte er. "Ich wurde aus den Klauen der Hölle geholt und bekam eine neue Chance." Diese bestand in den von Phil Collins produzierten LPs "Behind the Sun" und "August", die Mitte der 80er (zumindest) kommerziell überzeugten.

Schicksal schlug zurück

Am 20. März 1991 schlug das Schicksal aber gnadenlos zurück. Claptons vierjähriger Sohn Conor stürzte aus dem 53. Stock des Apartments einer Freundin seiner Mutter Lory. Seine Trauer thematisierte Clapton in der herzzerreißenden Ballade "Tears In Heaven", die zum Welthit avancierte.

Seit der Jahrtausendwende vollzieht der Anhänger des Fußballklubs West Bromwich Albion eine Rückkehr zu seinen Blues-Wurzeln. Platten wie "Me and Mr. Johnson", "Sessions for Robert J" und "The Road to Escondido" zeugen davon. Trotz gesundheitlicher Probleme – Schwerhörigkeit und eine Nervenkrankheit, die das Gitarrespielen erschwert – denkt das seit 2002 in zweiter Ehe mit Melia verheiratete Geburtstagskind nicht ans Ende. Clapton: "Ich bin entschlossen, so lange zu leben, wie ich kann." Seine Europa-Tour musste aufgrund des Coronavirus aber auf 2021 verschoben werden.

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Lukas Luger
Redakteur Kultur
Lukas Luger

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3  Kommentare
3  Kommentare
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Selten (13.716 Kommentare)
am 28.03.2020 23:45

Cooler alter Herr, möge es ihm noch lange gut ergehen.

"Ich bin entschlossen, so lange zu leben, wie ich kann."

Me too.

Wenn ´s mal niemanden mehr gibt, der das Gefühl kennt Clapton, Bruce und Baker gehört zu haben, dann wird ´s wahrscheinlich Zeit sich zu verabschieden.

Was wär ein Leben ohne gute Musik? Driving in my car, smoking my cigar, wie schön ist es, so dahinzuglühen.

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Libertine (5.406 Kommentare)
am 28.03.2020 18:06

Nur zur Info!
Cocaine ist ein Song von J.J. Cale und wurde von Clapton gecovert.

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ZeuschnerJoachim (343 Kommentare)
am 28.03.2020 17:28

DANKE ! Kompakter , informativer Artikel.

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